Moventum: BREXIT-Angst zwingt DAX in die Knie

In einer datenarmen Handelswoche lag der Fokus auf einem möglichen Brexit. Dadurch kam es zu verstärkter Nachfrage nach sicheren Häfen, wie bspw. deutschen Bundesanleihen. Für Anleihen mit 10-jähriger Restlaufzeit wurde am Freitag mit einer Rendite von einem Basispunkt (0,01 Prozent) ein neuer historischer Tiefstwert erreicht.

15.06.2016 | 11:12 Uhr

Dazu beigetragen haben dürfte auch das EZBAnleihekaufprogramm, das seit vergangener Woche nun auch Unternehmensanleihen erwirbt. In Deutschland legte die Industrieproduktion im ersten Quartal um 2,0Prozent zu. Das ist einer der stärksten Zuwächse der vergangenen Jahre. Jedoch zeigte sich im April mit 0,8 Prozent bereits eine abnehmende Dynamik bei der Produktion. Auch die schwachen Auftragseingänge im April von -2,0 Prozent bestätigten diese Tendenz. In den USA deutet das Verbrauchervertrauen mit94,3 Punkten auf eine weiterhin positive Einschätzung der Konsumenten hin. Jedoch lagen noch die schwachen MaiArbeitsmarktzahlen in der Luft. So brachte Janet Yellen diese Sorge bei ihrer Rede in dervergangenen Woche mehrfach zum Ausdruck. Daher gehen die Marktteilnehmer insgesamt davon aus, dass es im Juni vorerst zu keiner weiteren Zinserhöhung durch die Fed kommen wird.

Der Ölpreis der Sorte Brent legte zu und schloss auf einem Niveau von 50,54 US-Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite legte der USDollar gegenüber dem Euro um 0,31 Prozent zu und schloss bei 1,13 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen verlor der Euro um 0,17 Prozent.

In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der US-amerikanische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom japanischen und europäischen Markt. Gegenüber dem MSCI World entwickelten sich die Emerging Markets wesentlich besser. Innerhalb Europas verlor der deutsche Aktienmarkt gegenüber dem MSCI Europe stärker. Auf Sektorebene entwickelten sich in den USA die Branchen Energie, nicht-zyklischer Konsum und Versorger überdurchschnittlich. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Finanzen, zyklischer Konsum und Gesundheit auf. In Europa sah das Bild ähnlich aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren Energie, Versorger und Grundstoffe. Underperformer waren die Sektoren Finanzen, Telekom und zyklischer Konsum. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in Europa und den USA abermals besser ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ konnten in Europa Growth-Titel und in den USA ValueTitel ein besseres Ergebnis erzielen. 

Im Rentenbereich entwickelten sich Hochzinsanleihen am besten, gefolgt von EuroStaatsanleihen und Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating. Alle drei Segmente verzeichneten wiederholt eine positive Wertentwicklung. 

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