Moventum: DAX reagiert positiv auf Schweizer Mindestkurs-Aus

In der vergangenen Handelswoche sorgte die Schweizerische Nationalbank für Turbulenzen auf den Kapitalmärkten. Völlig überraschend gab sie die seit über drei Jahren bestehende Kursuntergrenze von 1,20 CHF pro Euro auf.

21.01.2015 | 15:17 Uhr

Die scheinbar so plötzliche (währungs)- politische Entscheidung verfehlte ihre Wirkung bei Anlegern und Investoren nicht, bedeutete sie doch je nach Partizipierung des Einzelnen am Franken eine gute oder schlechte Nachricht. Während manche ausländische Kreditnehmer eine ruckartige Verteuerung Ihrer Franken-Hypotheken verkraften müssen, erwarten andere, die in der Schweiz beliebte Konsumgüter verkaufen, eine verstärkte Nachfrage aus dem Alpenland. Eines zeigt das Mindestkurs-Aus der SNB ganz gewiss: Das marktinkonforme Massnahmen der Politik nicht in alle Ewigkeit währen und man sich diese Tatsache stets bewusst vor Augen halten sollte.

In der Eurozone konnte die Industrieproduktion im November ggü. dem Vormonat zulegen. Wie erwartet stieg das BIP in Deutschland im Jahr 2014 um 1,5 Prozent ggü. dem Vorjahr. Mit einer negativen Überraschung warteten die Einzelhandelsumsätze im Dezember in den USA auf. Sie verfehlten ihre Konsensschätzung deutlich. Auch die sinkenden Benzinpreise beförderten die Jahresrate der Konsumentenpreise im Dezember ein Siebenjahrestief. Das positive Konjunktur-umfeld wirkt sich auch auf das Verbrauchervertrauen aus, das auf 98,2 Punkte stieg. Ein gemischteres Bild zeichneten die Frühindikatoren ab. Während der Empire State Index von -1,2 Punkten auf 10 Punkte im Januar stieg, gab der Philly Fed Index im gleichen Zeitraum nach.

Der Ölpreis stabilisierte sich vorerst auf dem Niveau der Vorwoche und schloss bei 50,17 US-Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite verlor der Euro gegenüber dem US-Dollar um 2,93 Prozent und gegenüber dem japanischen Yen um 4,01 Prozent.

In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der europäische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom japanischen und amerikanischen Markt. Alle Aktienmärkte verzeichneten dabei eine positive Entwicklung. Gegenüber dem MSCI World entwickelten sich die Emerging Markets leicht stärker. Innerhalb Europas zeigte sich der deutsche Aktienmarkt stärker als der gesamteuropäische Markt. Auf Sektorenseite entwickelten sich in den USA folgende Branchen überdurchschnittlich: Versorger, Telekommunikation und nicht-zyklischer Konsum. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Finanzen, IT und zyklischer Konsum auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren nicht-zyklischer Konsum, Gesundheit und Telekommunikation. Underperformer waren Rohstoffe, Versorger und IT. Small Caps schnitten gegenüber Large Caps in den USA besser, in Europa schlechter ab. Das „Growth“-Segment entwickelte sich in den USA und Europa besser.

Im Rentenbereich entwickelten sich europäische Staatsanleihen, gefolgt von Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Hochzinsanleihen, am besten. Nur Hochzinsanleihen wiesen in der vergangenen Woche eine negative Entwicklung auf.

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