Moventum: Griechenland-Konflikt bleibt Hauptstimmungsbarometer für die Märkte

"Die generelle Verunsicherung über die Auswirkungen des Schuldenstreits war dem Konjunkturbarometer des Ifo-Instituts, der im Juni den zweiten Dämpfer in Folge erlitt, merklich anzusehen", sagt Michael Jensen Executive Vice President bei Moventum.

01.07.2015 | 10:33 Uhr

In der vergangen Handelswoche überwiegte an den Finanzmärkten die Hoffnung auf eine Einigung bei den Griechenland-Verhandlungen, was sich zunächst in der Entwicklung an den europäischen Aktien- und Anleihemärkten widerspiegelte. Am Wochenende kam es dann zum offenen Bruch zwischen den Verhandlungsparteien. Die generelle Verunsicherung über die Auswirkungen des Schuldenstreits war dem Konjunkturbarometer des Ifo-Instituts, der im Juni den zweiten Dämpfer in Folge erlitt, merklich anzusehen. Dabei bewerteten die Unternehmen die Lage mit 113,1 Punkten nach 114,3 im Vormonat schlechter. Weniger optimistisch blickten die Unternehmen zudem in die Zukunft: Die Erwartungen trübten sich damit zum dritten Mal in Folge ein. Demgegenüber zeigte die Vorabschätzung der deutschen Einkaufsmanagerindikatoren eine Besserung an. Sowohl der Indikator für den Servicesektor als auch für den verarbeitenden Sektor verzeichneten Zuwächse. Im Einklang mit der deutschen Entwicklung legten auch die Indikatoren im Servicesektor und im verarbeitenden Gewerbe in der gesamten Eurozone zu. In den USA erhielt das Wirtschaftswachstum durch einen gesteigerten Konsum einen Wachstumsimpuls. Mit +0,6 Prozent ggü. dem Vormonat legten die Ausgaben der privaten Haushalte deutlich zu. Unterstützt wird die Entwicklung durch ein gestiegenes Konsumentenvertrauen. Der von der University of Michigan erhobene Index stieg im Juni um 1,5 Punkte auf 96,1. Erneut positiv überraschten die Immobilienzahlen. So legten die Neubauverkäufe im Mai zu. Hoffnungsschimmer sind langsam auch bei den Industriedaten auszumachen. Die Kernreihe konnte den zweiten Anstieg in den letzten drei Monaten verzeichnen und um 0,5 Prozent zulegen.

Der Ölpreis stieg um 0,24 US-Dollar auf 63,26 US-Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite verlor der Euro gegenüber dem US-Dollar um 1,69 Prozent und gegenüber dem japanischen Yen um 0,71 Prozent.

In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der japanische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom europäischen und amerikanischen Markt. Alle Aktienmärkte verzeichneten dabei eine positive Entwicklung. Gegenüber dem MSCI World entwickelten sich die Emerging Markets besser. Innerhalb der Schwellenländer wies die ASEAN-Region eine Underperformance auf. Innerhalb Europas zeigte sich der deutsche Aktienmarkt stärker als der gesamteuropäische Markt. Auf Sektorenseite entwickelten sich in den USA folgende Branchen überdurchschnittlich: Telekommunikation, zyklischer Konsum und Gesundheit. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Versorger, Rohstoffe und Industrie auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren Finanzen, Telekommunikation und zyklischer Konsum. Underperformer waren die Sektoren Rohstoffe, Industrie und Versorger. Small Caps schnitten gegenüber Large Caps in den USA besser und in Europa schlechter ab. Hinsichtlich „Value“ und „Growth“ entwickelte sich das „Value“-Segment in Europa und in den USA besser.

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