Moventum: Gute Wirtschaftsdaten, schwache Märkte

Für Deutschland stiegen im Januar die ZEW-Konjunkturerwartungen weiter an. Der Index stieg um 2,8 Punkte auf 16,6 Punkte und damit mehr als erwartet.

25.01.2017 | 14:54 Uhr

Treiber war dabei die bessere wirtschaftliche Situation der europäischen Volkswirtschaften, aber auch die gute Entwicklung der deutschen Wirtschafts-leistung aus dem Vorjahr. Dementsprechend ergab sich bei der ZEW-Lagebeurteilung eine signifikante Verbesserung. Der Index stieg von 63,5 Punkten auf 77,3 Punkte. Die Erwartungen an die Konjunkturentwicklung und die aktuelle Konjunkturlage in der Eurozone stiegen ebenfalls deutlich an. Bei der ersten Sitzung der EZB im neuen Jahr kam es zu keinen geldpolitischen Änderungen. Die zuletzt deutlich gestiegene Inflation wurde den gestiegenen Energiepreisen zugerechnet und wird damit lediglich als temporärer Effekt angesehen, der derzeit keine Reaktion seitens der Notenbank erfordern würde. Bei der Kerninflation sei kein nachhaltiger Aufwärtstrend erkennbar. In China wurde für das Schlussquartal 2016 ein höheres Wirtschaftswachstum vermeldet als erwartet. Demnach sei das chinesische BIP um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Die von der Regierung in Peking veranlassten Stabilisierungsmaßnahmen scheinen daher Früchte zu tragen. In den USA kam es beim Philly Fed Index für Januar zu einer klaren Verbesserung. Während die Konsensschätzung von einem Rückgang ausging, stieg der Wert indes von 19,7 Punkten auf 23,6 Punkte an.

Der Ölpreis der Sorte Brent bewegte sich kaum und schloss mit 55,49 US-Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite gab der Greenback gegenüber dem Euro um 0,50 Prozent weiter nach und schloss auf einem Niveau von knapp unter 1,07 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen verlor der Euro um 0,54 Prozent.

In diesem Umfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der US-amerikanische Aktienmarkt, gefolgt vom europäischen und japanischen Aktienmarkt, am besten. Die Emerging Markets schnitten leicht schlechter als der MSCI World ab und innerhalb der Schwellenländer entwickelte sich die ASEAN-Region im Gleichschritt. Innerhalb Europas lag der DAX deutlich vor dem MSCI Europe. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: in den USA entwickelten sich die Bereiche nicht-zyklischer Konsum, Telekom und Grundstoffe am besten. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Finanzen, Gesundheitswesen und zyklischer Konsum auf. In Europa zeigte sich folgendes Bild: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren nicht-zyklischer Konsum, Versorger und Grundstoffe. Underperformer waren die Sektoren Gesundheitswesen, Öl & Gas und Energie. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in Europa besser und in den USA schlechter ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ hatte das Growth-Segment in Europa und in den USA abermals die Nase vorn.

Im Rentenbereich entwickelten sich Hochzinsanleihen am besten, gefolgt von Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Staatsanleihen. Alle drei Segmente mussten Verluste hinnehmen. Anleihen aus den Emerging Markets zeigten abermals eine bessere Entwicklung als Euroland-Staatsanleihen.

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