Moventum: Kommt jetzt die Ölpreiswende?

Nach langem Ringen haben sich die Mitgliedsstaaten der OPEC auf eine Reduktion der Ölförderung geeinigt. Auch Staaten außerhalb der OPEC, bspw. Russland, wollen ihre Fördermenge kürzen. Dies sorgte für einen deutlichen Anstieg des Ölpreises und von Energieaktien.

08.12.2016 | 11:29 Uhr

Offen bleibt allerdings, wie rigoros die geplanten Kürzungen tatsächlich auch implementiert werden. Die US-Arbeitsmarktdaten zum Wochenausklang boten keinerlei Überraschungen. Die Anzahl der neugeschaffenen Stellen lag mit 178.000 mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen. Die Arbeitslosenquote fiel deutlich auf nur noch 4,6 Prozent. Allerdings wurde beim Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne ein Rückgang von 0,1 Prozent verzeichnet. Insgesamt bieten diese Daten der US-Notenbank ausreichend Spielraum für eine moderate Zinserhöhung auf ihrer nächsten Sitzung. Auch in Europa zeigte sich der Arbeitsmarkt robust und die Arbeitslosenquote innerhalb der Eurozone fiel mit 9,8 Prozent erstmals seit fünf Jahren wieder unter die Zehnprozentmarke. In Deutschland wiesen derweil die Einzelhandelsumsätze im Monat Oktober mit einem Plus von 2,4 Prozent ggüb. dem Vormonat einen deutlichen Zuwachs auf.

Der Ölpreis der Sorte Brent stieg im Zuge der Einigung der OPEC auf eine Förderreduktion deutlich um mehr als sieben US-Dollar an und schloss auf einem Niveau von 54,46 Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite verlor der US-Dollar gegenüber dem Euro 0,53 Prozent und steht nun bei 1,066 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen legte die europäische Gemeinschaftswährung um 1,23 Prozent zu.

In diesem Umfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der japanische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom europäischen und US-amerikanischen Aktienmarkt. Alle drei Märkte beendeten die Woche mit einem negativen Vorzeichen. Die Emerging Markets schnitten etwas besser ab als der MSCI World und innerhalb der Schwellenländer zeigte die ASEAN-Region eine deutliche Outperformance. Innerhalb Europas lag der DAX klar hinter dem MSCI Europe.

Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: in den USA entwickelten sich die Bereiche Energie, Finanzen und Rohstoffe am besten. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren IT, Konsum und Gesundheit auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten wiederholt Werte aus den Sektoren Energie, Finanzen und Industrie. Underperformer waren die Sektoren Technologie, Konsum und Gesundheit. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps sowohl in Europa als auch in den USA schwächer ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ entwickelte sich das Value-Segment in Europa und in den USA jeweils besser.

Im Rentenbereich entwickelten sich Staatsanleihen am besten, gefolgt von Hochzinsanleihen. Während diese beiden Segmente eine positive Wertentwicklung aufwiesen, mussten Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating eine negative Entwicklung in Kauf nehmen. Anleihen aus den Emerging Markets zeigten eine schlechtere Entwicklung als Euroland-Staatsanleihen.

Der komplette Marktkommentar als pdf-Dokument.

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