Moventum: Kurz vor der Brexitabstimmung

In der vergangenen Handelswoche lag der Fokus mal wieder auf den Notenbanken und auch die „Brexit“-Entscheidung warf ihren Schatten voraus. "Durch die damit verbundene Unsicherheit lagen die sicheren Häfen weiter in der Gunst der Anleger" , sagt Michael Jensen, Executive Vice President von Moventum.

22.06.2016 | 10:21 Uhr

Dies führte dazu, dass die Rendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen erstmalig im negativen Bereich notierte. Auch die 30-jährigen Schweizer Staatsanleihen erreichten in der zurückliegenden Woche ein neues Renditetief und lagen erstmals im negativen Bereich. Bei der Entscheidung des FOMC kam es zu keiner Änderung des aktuellen Leitzinskorridors. Begründet wurde dies durch die unklaren Wirtschaftsdaten. Dabei dürfte in erster Linie der zuletzt enttäuschende Stellenaufbau eine Rolle gespielt haben. In diesem Zusammenhang wurden auch die Leitzinsprojektionen weiter nach unten genommen. Wie viele Leitzinsänderungen für das laufende Jahr anstehen, bleibt damit weiterhin völlig offen. Bei den amerikanischen Frühindikatoren zeichnete sich indes ein positives Bild ab. Sowohl der Empire State Index als auch der Philly Fed Index konnten jeweils deutlich stärker als erwartet zulegen. Auch die Einzelhandelsumsätze lagen mit einem Zuwachs von 0,5 Prozent über der Konsensschätzung. Bei der Bank of England als auch der Schweizerischen Nationalbank kam es ebenfalls zu keiner Änderung der geldpolitischen Rahmenbedingungen. Beide Notenbaken verwiesen dabei auf die Risiken eines möglichen „Brexit“.

Der Ölpreis der Sorte Brent verlor leicht und schloss auf einem Niveau von 49,17 US-Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite legte der US-Dollar gegenüber dem Euro um 0,44 Prozent zu und schloss bei 1,12 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen verlor der Euro um 2,96 Prozent.

In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der US-amerikanische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom europäischen und japanischen Markt. Gegenüber dem MSCI World entwickelten sich die Emerging Markets schwächer. Innerhalb Europas blieben der deutsche Aktienmarkt und der MSCI Europe gleichauf. Auf Sektorebene entwickelten sich in den USA die Branchen Telekom, Versorger und Energie überdurchschnittlich. Eine unterdurch-schnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Gesundheit, IT und Finanzen auf. In Europa sah das Bild wie in der Vorwoche aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren Energie, Versorger und Grundstoffe. Underperformer waren die Sektoren Gesundheit, Telekom und nicht-zyklischer Konsum. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in Europa und den USA schlechter ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ konnten Value-Titel in den USA als auch in Europa ein besseres Ergebnis erzielen.

Im Rentenbereich entwickelten sich Euro-Staatsanleihen am besten, gefolgt von Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Hochzinsanleihen. Alle drei Segmente entwickelten sich negativ.

Der vollständige Beitrag als pdf-Dokument 

Diesen Beitrag teilen: