Moventum: Legt der DAX nochmal eine Verschnaufpause ein?

In der Eurozone wurden vergangene Woche kaum neue gewichtige Konjunkturdaten vermeldet, wodurch die EZB-Konferenz umso mehr im Fokus der Märkte stand. Der deutsche Aktienmarkt entwickelte sich geringfügig besser als der gesamteuropäische Markt.

10.12.2014 | 16:04 Uhr

In der Eurozone wurden vergangene Woche kaum neue gewichtige Konjunkturdaten vermeldet, wodurch die EZB-Konferenz umso mehr im Fokus der Märkte stand. Die EZB hat die Markterwartungen dabei jedoch weitgehend enttäuscht und eine abwartende Haltung, trotz des konjunkturellen Abwärtstrends, eingenommen. Den Verzicht auf weitere geldpolitische Stimuli begründet Mario Draghi damit, dass zunächst die Auswirkungen des Ölpreisverfalls genauer untersucht werden sollen. Außerdem soll abgewartet werden inwiefern die bereits beschlossenen expansiven Maßnahmen in den nächsten Wochen zur Geltung kommen. Über weitere Maßnahmen soll Anfang 2015 entschieden werden. In Deutschland wurden mit den Auftragseingängen der Industrie die ersten wichtigen Aktivitätsdaten für den Oktober vermeldet. Mit 1,9 Prozent ggü. dem Vormonat wurden die Konsensschätzungen deutlich übertroffen. Überraschend positiv entwickelte sich der US-Arbeitsmarkt. Mit 321.000 neugeschaffenen Stellen im November wurde die Konsensschätzung deutlich übertroffen. Damit liegt die Zahl seit zehn Monaten ununterbrochen über 200.000. Das positive Beschäftigungsumfeld und der fallende Rohölpreis verleihen der US-Wirtschaft weiter Rückenwind, was sich auch in den weiterhin freundlichen ISM-Einkaufsmanagerindizes zeigt. Der ISM-Index im Dienstleistungssektor konnte im November auf 59,3 Punkte zulegen und damit die Erwartungen (57,5 Punkte) deutlich übertreffen. Der ISM im verarbeitenden Gewerbe zwar leicht um 0,3 Punkte ab, befindet sich damit aber mit 58,7 Punkten noch immer auf einem sehr hohen Niveau.

Der Ölpreis stabilisierte sich vorerst auf dem Niveau der Vorwoche und schloss bei 69,49 US-Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite verlor der Euro gegenüber dem US-Dollar um 1,38 Prozent. Gegenüber dem japanischen Yen gewann er 0,90 Prozent.

In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der amerikanische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom japanischen und europäischen Markt. Alle Aktienmärkte verzeichneten dabei eine positive Entwicklung. Gegenüber dem MSCI World entwickelten sich die Emerging Markets wesentlich schwächer als die Industriestaaten. Innerhalb der Schwellenländer wies die ASEAN-Region eine geringe Outperformance auf. Der deutsche Aktienmarkt entwickelte sich geringfügig besser als der gesamteuropäische Markt. Auf Sektorenseite entwickelten sich in den USA folgende Branchen überdurchschnittlich: Finanzen, Gesundheit und Energie. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren IT, nicht-zyklischer Konsum und Telekommunikation. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren Versorger, IT und zyklischer Konsum. Underperformer waren die Sektoren Gesundheit, nicht-zyklischer Konsum und Energie. Small Caps schnitten gegenüber Large Caps in den USA und in Europa besser ab. „Value“ entwickelte sich in den USA besser, wohingegen „Growth“ in Europa minimal besser abschnitt.

Im Rentenbereich verzeichneten alle Segmente eine negative Wertentwicklung. Noch am besten schnitten dabei europäische Staatsanleihen ab, gefolgt von Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Hochzinsanleihen.

Der vollständige Kommentar im pdf-Dokument

Diesen Beitrag teilen: