Moventum: Moderates Wachstum in der Eurozone

Die europäischen Wirtschaftskennzahlen entwicklen sich positiv. So wurde für das vierte Quartal 2016 ein europäisches Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent und somit eine Steigerung zum dritten Quartal erreicht. Zudem ging die europäische Arbeitslosenquote im Dezember deutlich auf 9,6 Prozent zurück - dem niedrigsten Stand seit sieben Jahren.

08.02.2017 | 11:39 Uhr

Marktrückblick

Die vergangene Handelswoche bot eine Vielzahl an wichtigen ökonomischen Daten und Ereignissen. Im Euroraum wurde für das vierte Quartal 2016 gemäß der ersten Schätzung ein Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent erreicht und damit eine Steigerung zum Vorquartal. Zudem ging die Arbeitslosenquote im Dezember entgegen den Erwartungen deutlich stärker zurück und markierte mit 9,6 Prozent den niedrigsten Stand in über 7 Jahren. Gerade Spanien (von 20,7 auf 18,4 Prozent) und Portugal (von 12,2 auf 10,2 Prozent) wiesen dabei einen anhaltend dynamischen Rückgang der Arbeitslosenquote auf.

Jedoch bleibt die Jugendarbeitslosigkeit trotz Rückgang mit 20,9 Prozent auf hohem Niveau. Für eine kleine Überraschung sorgte die erste Schätzung der Konsumentenpreise für Januar in der Eurozone. Diese stiegen mit 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr signifikant stärker an als erwartet. Treiber waren dabei in erster Linie die Energiepreise, die aufgrund von Basiseffekten um 8,1 Prozent nach oben schossen. Die Kerninflation verharrte hingegen bei 0,9 Prozent. Wie erwartet hat die Fed den Leitzinskorridor in der vergangenen Woche nicht verändert. Dieser steht weiterhin bei 0,50 bis 0,75 Prozent. Indes zeigte sich der US-Arbeitsmarktbericht im Januar von seiner starken Seite. Die neugeschaffenen Stellen übertrafen mit 227.000 die Konsensschätzung von 197.000 deutlich. Dennoch fiel der Lohnzuwachs im Monatsvergleich mit 0,1 Prozent mager aus. Dieser dürfte bei der aktuellen Auslastung des US-Arbeitsmarktes jedoch zeitnah anziehen.

Der Ölpreis der Sorte Brent legte leicht zu und schloss bei 56,81 US-Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite gab der US-Dollar gegenüber dem Euro um 0,77 Prozent weiter nach und steht bei 1,08 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen verlor der Euro um 1,58 Prozent.In diesem Umfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der US-amerikanische Aktienmarkt, gefolgt vom japanischen und europäischen Aktienmarkt, am besten. Die Emerging Markets schnitten abermals besser als der MSCI World ab und innerhalb der Schwellenländer entwickelte sich die ASEAN-Region schwächer. Innerhalb Europas lag der DAX deutlich hinter dem MSCI Europe. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: in den USA entwickelten sich die Bereiche Gesundheitswesen, zyklischer Konsum und Versorger am besten.

Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Telekom, Grundstoffe und Industrie auf. In Europa zeigte sich folgendes Bild: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren IT, Industrie und zyklischer Konsum. Underperformer waren die Sektoren Grundstoffe, Energie und Öl&Gas. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in Europa und in den USA besser ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ entwickelte sich das Growth-Segment in Europa besser und in den USA schlechter.

Im Rentenbereich entwickelten sich Hochzinsanleihen wiederholt am besten, gefolgt von Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Staatsanleihen. Anleihen aus den Emerging Markets zeigten abermals eine deutlich bessere Entwicklung als Euroland-Staatsanleihen.

Der komplette Marktkommentar als PDF-Dokument.

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