Moventum: Sorge um Griechenland belastet die Märkte

"In der vergangenen Handelswoche nahm die Risikoaversion aufgrund der Griechenland-Problematik erneut zu, wodurch die europäischen Aktienmärkte stark belastet wurden", sagt Michael Jensen, Executive Vice President bei Moventum.

22.04.2015 | 11:08 Uhr

Darüber hinaus stand die EZB-Pressekonferenz im Fokus der Märkte. In dieser wies die EZB alle Spekulationen über eine vorzeitige Beendigung des QE-Programms zurück und erklärte die Angst vor einer Angebotsverknappung an den Staatsanleihemärkten für unbegründet. Erfreulich zeigten sich derweil die Daten zur Industrieproduktion im Februar. Für die Eurozone ergab sich ein Anstieg um 1,1 Prozent ggü. dem Vormonat nach -0,3 Prozent im Januar. In den USA überraschten die Konjunkturdaten dagegen erneut auf der Unterseite. So verfehlten die Einzelhandelsumsätze im März mit einem Plus von 0,9 Prozent ggü. dem Vormonat die Erwartungen. Darüber hinaus ist die Industrieproduktion im März um 0,6 Prozent ggü. dem Vormonat gefallen und hat ihre Konsensschätzung ebenfalls verfehlt. Ein Grund dafür ist der durch den starken Dollar belastete Exportsektor. Die Umfragewerte unter den Unternehmen zeigten zudem ein gemischtes Bild. Während der Empire State Index im April um 8,2 Punkte auf -1,2 Punkte nachgeben musste, notierte der Philly Fed Index mit 7,5 Punkten nach 5,0 Punkten im Vormonat höher. Schwache Wirtschaftsdaten wurden auch aus China vermeldet, wo sich die konjunkturelle Abkühlung der vergangen Monate fortgesetzt hat. Das BIP ist im ersten Quartal lediglich um 7,0 Prozent ggü. dem Vorjahr gestiegen und verbuchte damit den niedrigsten Zuwachs seit sieben Jahren. Zudem gab die Expansionsrate der Industrieproduktion im März um 1,2 Prozent auf 5,6 Prozent ggü. dem Vormonat nach.

Der Ölpreis stieg deutlich um 5,58 US-Dollar auf 63,45 US-Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite gewann der Euro gegenüber dem US-Dollar deutlich um 1,37 Prozent und gegenüber dem japanischen Yen um 0,43 Prozent.

In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der japanische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom europäischen und amerikanischen Markt. Alle Aktienmärkte verzeichneten dabei eine negative Entwicklung. Gegenüber dem MSCI World entwickelten sich die Emerging Markets stärker. Innerhalb der Schwellenländer wies die ASEAN-Region eine Underperformance auf. Innerhalb Europas zeigte sich der deutsche Aktienmarkt deutlich schwächer als der gesamteuropäische Markt. Auf Sektorenseite entwickelten sich in den USA folgende Branchen überdurchschnittlich: Energie, Rohstoffe und Finanzen. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Industrie, zyklischer Konsum und IT auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren Energie, nicht-zyklischer Konsum und Versorger. Underperformer waren die Sektoren IT, Gesundheit und zyklischer Konsum. Small Caps schnitten gegenüber Large Caps in den USA schlechter und in Europa besser ab. Hinsichtlich „Value“ und „Growth“ entwickelte sich „Value“ in den USA und Europa besser.

Im Rentenbereich entwickelten sich Hochzinsanleihen am besten, gefolgt von Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und europäischen Staatsanleihen. Lediglich europäische Staatsanleihen schlossen die Handelswoche negativ ab.

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