Robeco: Positive Bilanz mit Multi-Factor Anleihenstrategien

Der niederländische Investmentmanager Robeco zieht für seine im Juni 2015 neu aufgelegte globale Multi-Factor Credit-Strategie für Unternehmensanleihen ein positives Fazit. Der insbesondere bei Pensionskassen und institutionellen Investoren gefragte Fonds hat derzeit ein Volumen von mehr als 240 Millionen Euro.

15.08.2016 | 13:32 Uhr

  • Im Rückblick auf das erste Jahr erzielte der Robeco Global Multi-Factor Credits (ISINLU1235145304) eine Wertentwicklung von 6,73 Prozent und konnte seine Benchmark hinter sich lassen.
  • Um veränderte Marktbedingungen besser zu erkennen, hat Fondsmanager Patrick Houweling seinen Ansatz im Bereich der ESG-Kriterien und des Faktors Value erweitert. 

Sicher auf neuem Terrain: Die Investmentgesellschaft Robeco hatte 2015 auf Nachfrage von Kundenseite reagiert und den bei Aktien erfolgreichen Factor-Investing-Anlagestil* erstmals auf den Anleihebereich übertragen – als erster Anbieter überhaupt. Vorausgegangen waren umfangreiche Studien zum Thema Faktorprämien im Anleihebereich, um herauszufinden, ob diese Prämien – also die Vergütung oder höhere Rendite für das Eingehen von Risiken – vorkommen und welche Prämien am besten funktionieren.

„Unser Fonds kombiniert die Faktorprämien Low-Risk, Value, Momentum und Size. Auf diese Weise ermitteln wir ein Portfolio aus Unternehmensanleihen weltweit, das auf eine überdurchschnittliche Performance zielt. Einzelne Faktorprämien liefern aber nicht kontinuierlich Mehrerträge und wirken auch gegeneinander. Deshalb ist dabei ein Mehrfaktorenansatz wichtig“, erklärt Patrick Houweling das Konzept des Robeco Global Multi-Factor Credits.

Seit der Auflegung des Fonds im Juni 2015 wurden die Kapitalmärkte von mehreren Ereignissen beeinflusst: negative Zinssätze in der Eurozone, Leitzinsanhebung der US-Notenbank Fed, Absturz des Ölpreises und Brexit-Votum. „Es war ein Jahr mit intensiven Schwankungen. Dennoch hat der Fonds die Performance der Benchmark über ein Jahr gesehen um 63 Basispunkte übertroffen – ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis”, so Houweling rückblickend. „Das Portfolio weist eine geringere Volatilitätals der Markt aus. Unser Modell setzt auf defensive Sektoren wie nicht zyklische Konsumgüter und den Technologiesektor. Angesichts der makroökonomischen Schocks im Jahresverlauf war das der richtige Anlageschwerpunkt. Das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank hat die Liquidität der Märkte beeinträchtigt. Unser systematischer Ansatz ist mit der veränderten Liquiditätslage gut zurechtgekommen”, bilanziert Houweling. „Insgesamt war Momentum über die gesamten zwölf Monateder beste Faktor, während Value und Low-Risk sich gegenseitig ergänzten. Wenn im ersten Halbjahr dereine für eine gute Performance sorgte, war es im zweiten Halbjahr der andere und umgekehrt.”

Volatile Märkte – Erweiterung der Anlagestrategie

Houweling und sein Team haben den Investmentprozess erweitert, indem sie einerseits Umwelt-, SozialundUnternehmensführungsfaktoren (ESG-Kriterien) stärker berücksichtigen und andererseits den Faktor Value verbessert haben.

„Wir hatten stets ESG-Kriterien integriert, um Risiken zu entdecken, die von unserem quantitativen Modellnicht erfasst werden. Seit dem 1. Juli muss die ESG-Punktzahl des Portfolios jedoch mindestens so hochsein wie die der Benchmark”, erläutert Houweling, dessen Portfolio bereits vorher eine hohe ESG Punktzahl aufwies. „Wenn wir also die Wahl zwischen zwei Anleihen mit gleicher Punktzahl aus demMehrfaktorenmodell haben, entscheiden wir uns für die Anleihe mit der höheren ESG-Punktzahl.“

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