Schroders: Inflation gibt Anlegern Räsel auf

Wer überzeugt ist, dass sich das wirtschaftliche Umfeld tatsächlich in Richtung Inflation bewegen wird, könnte darüber nachdenken, die Titelauswahl zugunsten der Nutznießer dieser Entwicklung anzupassen, sagt Marcus Brookes.

19.04.2016 | 16:11 Uhr

Das Jahr 2016 lieferte erste zögerliche Anzeichen für ein Wiederaufleben der Inflation – vor allem in den USA. Sollten Anleger nun in Unternehmen investieren, die von der Inflation profitieren können?

Verglichen mit früheren Erholungsphasen lässt sich der Aufschwung seit 2009 mit zwei Schlagworten charakterisieren: langsames Wachstum und niedrige Inflation. Auf den ersten Blick passt dies gut zusammen. Denn wo langsames Wachstum herrscht, bleibt die Nachfrage gering. Bleibt die Nachfrage gering, ist es mehr als unwahrscheinlich, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen steigen – und all dies hält die Inflationsrate niedrig.

Dieses Umfeld von niedrigen Wachstums- und Inflationsraten nutzte vor allem Versorgern, dem Pharmabereich und der Tabakindustrie. Nimmt man an, dass das beschriebene Umfeld Bestand haben wird, dürfte sich ein Portfolio mit solchen Titeln aussichtsreich entwickeln. Doch mittlerweile lassen sich Anzeichen erkennen, dass die Inflation in Schwung kommt. Der Verbraucherpreisindex in den USA (ohne Nahrungsmittel und Energie) liegt bei 2,2 %. Und dieser Wert kommt dem Ziel der US-Notenbank recht nahe.

Sollten wir hier lediglich einen Ausreißer nach oben gesehen haben, müssen Anleger möglicherweise gar nichts tun. Deutet der Verbraucherpreisindex allerdings auf beständigere Veränderungen hin, könnten die Nutznießer höherer Inflation interessant werden. Darunter fallen etwa die Schwellenländer, die über die letzten fünf Jahre fallende Kurse gesehen haben, Gold und Rohstoffe im Allgemeinen, inklusive Rohöl.

Wer also überzeugt ist, dass sich das wirtschaftliche Umfeld tatsächlich in Richtung Inflation entwickeln wird, könnte darüber nachdenken, die Titelauswahl zugunsten der Nutznießer anzupassen.

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