Bei seiner Anlage- und Abstimmungspolitik achtet BNP Paribas Asset Management sehr auf die Diversität in seinen Portfoliounternehmen und geht mit gutem Beispiel voran.
20.09.2022 | 08:59 Uhr
Damit auch andere von diesen Erfahrungen profitieren, hat der Asset Manager in Kooperation mit den Expertinnen von Investors4Diversity einen Leitfaden für Investoren und Asset Manager veröffentlicht. Dieser zeigt konkrete Möglichkeiten auf, um durch Engagement und Stimmrechtsabgabe zu mehr Diversität in deutschen börsennotierten Unternehmen beizutragen.
Für mehr Diversität in Portfoliounternehmen:
BNP Paribas Asset Management veröffentlicht Leitfaden für Investoren
BNP Paribas Asset Management („BNPP AM“) steht für Diversität ein – sowohl im eigenen Haus als auch in den Unternehmen, in die es investiert. Als aktiver Großinvestor nimmt BNPP AM deswegen auch die börsennotierten Unternehmen in die Pflicht, auf allen Ebenen einschließlich der Führungsetagen für eine größere Vielfalt zu sorgen. Dazu zählt nicht nur ein größerer Anteil von Frauen, die bisher unterdurchschnittlich repräsentiert sind. Es geht auch darum, dass Führungsgremien und sonstige Führungspositionen im Hinblick auf Herkunft, Ausbildung und Alter der Kandidaten diverser besetzt werden.
Der Leitfaden enthält praktische Hilfestellungen für Asset Manager, um die Diversität in Portfoliounternehmen zu analysieren und die verfügbaren Hebel zu nutzen, um Verbesserungen herbeizuführen. Der Leitfaden baut dabei auf einer interdisziplinären Studie der Expertinnen von Investors4Diversity auf, die den Einfluss institutioneller Investoren auf die Diversität in den Führungsgremien von DAX- und MDAX-Unternehmen untersucht hat. Mit dem Leitfaden erhalten Asset Manager ein ebenso fundiertes wie praktisches Instrument, mit dessen Hilfe sie den Faktor Diversität nicht nur in ihre Unternehmensanalysen einfließen lassen, sondern den sie auch als Richtlinie für die Stimmrechtsabgabe und das Engagement mit Portfoliounternehmen nutzen können. Den Leitfaden stellt BNPP AM nun auch anderen Asset Managern zur Verfügung. Das sind die wichtigsten Punkte und Empfehlungen:
Ein wichtiger Schwerpunkt der Abstimmungs- und Engagementpolitik von BNPP AM
Diversität ist eine der Säulen der globalen Nachhaltigkeitsstrategie von BNPP AM und gilt als ein Faktor für langfristige finanzielle Outperformance und nachhaltige Wertschöpfung. Im Jahr 2019 führte BNPP AM spezifische Kriterien für die Abstimmung auf Hauptversammlungen zum Thema Geschlechtervielfalt ein, die anschließend verschärft wurden und je nach Region variieren. Für Europa, Nordamerika, Australien, Südafrika und Neuseeland gilt ein Mindestanteil von 30 % weiblicher Mitglieder in den Verwaltungs- bzw. Aufsichtsräten. In Regionen, die in Sachen Geschlechtervielfalt als weniger fortschrittlich gelten, liegt der Mindestanteil bei 15 % – das gilt für Lateinamerika, Asien, den Nahen Osten und Afrika (ohne Südafrika). Die Vielfalt im Verwaltungs- bzw. Aufsichtsrat wird auch in die BNPP AM-eigene ESG-Rating-Methode einbezogen.
In der Hauptversammlungssaison 2021 lehnte BNPP AM 37 % der Ernennungen von Verwaltungs- und Aufsichtsratsmitgliedern ab, hauptsächlich aus Gründen der Geschlechtervielfalt. Dieser Anstieg der Ablehnungen (2018: 20 %, 2019: 29 %, 2020: 36 %) zeigt die hohen Erwartungen von BNPP AM an die Vielfalt in den Führungsetagen seiner Portfoliounternehmen. Im Jahr 2021 war der stärkste Anstieg der Ablehnungsquote von BNPP AM in Asien zu verzeichnen. Das war eine direkte Folge der Einführung der 15 %-Schwelle im selben Jahr. In Japan etwa lehnte BNPP AM im vergangenen Jahr 57 % der Ernennungen ab – das sind 20 Prozentpunkte mehr als noch 2020. Das gleiche Phänomen war nach der Einführung der „30 %-Regel“ in Europa und Nordamerika zu beobachten. Hier stieg die Ablehnungsquote zwischen 2019 und 2020 deutlich an, nämlich von 13 % auf 22 % bzw. von 36 % auf 51 %.
Zusätzlich zu den Aktionärsabstimmungen engagiert sich BNPP AM auch weiterhin direkt bei Unternehmen. Mit denjenigen, die sich nicht an ihre Abstimmungspolitik halten, wird daher ein direkter Dialog geführt. Allein im Jahr 2021 führte BNPP AM Gespräche mit 36 Unternehmen, von denen 13 anschließend Änderungen im Sinne der BNPP AM-Abstimmungspolitik vornahmen.
„Diversität in Unternehmen ist nicht nur ein ‚Human Case‘, sondern auch ein Business Case. Studien zeigen, dass heterogen zusammengesetzte Unternehmen mit größerer Wahrscheinlichkeit ihre finanziellen Ziele erreichen oder übertreffen, bessere Geschäftsergebnisse erzielen und Einnahmen aus innovativen Produkten und Dienstleistungen generieren. Leider zählt Deutschland im Hinblick auf die Diversität in Unternehmen unter den westlichen Industrienationen zu den Schlusslichtern“, sagt Hagen Schremmer, CEO BNP Paribas Asset Management Deutschland. „Wir stellen im Hinblick auf Diversität hohe Anforderungen an die Unternehmen, in die wir investieren oder es erwägen. Wir hoffen, dass unser Leitfaden auch anderen Asset Managern hilft, auf die bessere Repräsentation verschiedener Geschlechter und Hintergründe hinzuwirken und dass wir alle zusammen zu mehr Diversität beitragen können – auch in deutschen Unternehmen.“
Die Zusammenfassung "Diversity Toolkit" als pdf.
Diesen Beitrag teilen: