Anleger konnten letztes Jahr wenig falsch machen, hätten sie nur den Mut zum Investieren gehabt. Alle maßgeblichen Anlageklassen legten zu.
20.01.2020 | 12:28 Uhr
Trotz zweistelligen Wachstums an nahezu allen Aktienmärkten verzeichneten Aktienfonds Abflüsse in Rekordhöhe in einem politisch turbulenten Marktumfeld, das geprägt war von nachlassendem Wachstum. Im Rückblick auf ein
besser als erwartet ausgefallenes 2019 – welche Lehren lassen sich für 2020 ziehen?
Wachstumsstabilisierung:
Im letzten Jahr hat sich das welt- weite Wirtschaftswachstum bei rund 3 Prozent
stabilisiert. Das liegt zwar deutlich unterhalb der 2017 erreichten 4 Prozent,
ist aber auch weit entfernt von der vom Markt befürchteten Rezession. Die USA
haben anschließend kaum Wachstumseinbußen verzeichnet. In der Eurozone und insbesondere im export- und autoabhängigen Deutschland fielen die Zahlen hingegen deutlich schwächer aus. Aber auch
hier gehen wir für nächstes Jahr nicht von einer weiteren Verschlechterung aus. Trotz des konjunkturellen Rückenwinds
müssen sich Anleger mit der Aussicht auf ein fragiles Marktumfeld in 2020 anfreunden. Fünf Punkte sind hier von besonderer Bedeutung:
Binnenmarktstärke: Trotz zuletzt leichter Erholungssignale setzt der weltweit schwächelnde Handel den exportabhängigen Industriesektoren weiter zu. Der Bau- und der Dienstleistungssektor hingegen profitieren von der geringen Arbeitslosigkeit und den niedrigen Zinsen.
Situation in Deutschland: Deutschlands stark exportorientiertes Wirtschaftsmodell stößt an seine Grenzen. Es ist fraglich, ob von hier Impulse für eine bessere EU- Integration oder zukunftsorientierte Investitionen kommen werden.
Politische Zersplitterung: An die Stelle des bekannten Zwei-Parteien-Systems ist eine stärker zersplitterte Politlandschaft getreten. Hiervon werden populistische Parteien nicht zwangsläufig profitieren, gleichwohl nimmt die Unsicherheit zu.
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