Experten hatten ein zweistelliges Wachstum erwartet, nachdem
die Exporte im Juli noch um 18 Prozent gestiegen waren. Die Importe
entwickelten sich mit einem Zuwachs von nur 0,3 Prozent auch schlechter als
vorhergesagt. Im Juli war noch ein Anstieg von 2,3 Prozent verzeichnet worden.
Als Gründe wurde auf die nachlassende globale Nachfrage
wegen des Anstiegs der Inflation und der Energiepreise verwiesen. Genannt
wurden auch die Störungen der Produktion in China durch Lockdowns infolge der
Null-Covid-Strategie sowie Energieengpässe durch Hitze.
Die Importe der zweitgrößten Volkswirtschaft entwickelten
sich mit einem minimalen Zuwachs von nur 0,3 Prozent auch schlechter als
vorhergesagt. Im Juli war noch ein Anstieg von 2,3 Prozent verzeichnet worden.
Hintergrund sind nach Angaben von Experten die schlechte Konsumlaune der
chinesischen Verbraucher sowie die Krise am Immobilienmarkt in China. Der
Handelsüberschuss lag mit 79 Milliarden US-Dollar ebenfalls unter den
Erwartungen.
Trotz der insgesamt schwachen Importentwicklung für China
gab es erfreuliche Nachrichten für deutsche Exporteure: Die deutschen Ausfuhren
nach China konnten trotz allem ein seltenes Plus von 4,9 Prozent verbuchen. Die
deutschen Einfuhren aus China stiegen um 9,6 Prozent, wie der Zoll berichtete.
"Der unerwartet starke Rückgang im chinesischen
Exportwachstum ist ein weiteres Zeichen, dass die Erholung an Schwung verliert
- und mehr politische Unterstützung braucht", sagte David Qu, Chefökonom
bei der Finanzagentur Bloomberg. "Wir rechnen damit, dass der Handel für
den Rest des Jahres unter Druck bleiben wird."
Stark entwickelte sich weiter Chinas Handelsaustausch mit
Russland, gegen das wegen seines Einmarsches in die Ukraine internationale
Wirtschaftssanktionen verhängt worden waren. China, das politisch hinter
Russlands Präsident Wladimir Putin steht, importierte 59,3 Prozent mehr aus
Russland - vor allem Energie. Umgekehrt lieferten chinesische Exporteure um
26,5 Prozent mehr Güter an das Nachbarland.
Die Europäische Union konnte auch ihre Ausfuhren nach China
um 3,1 Prozent steigern. Umgekehrt exportierte China aber um 11,1 Prozent mehr
in die EU. Im Handel mit den USA gingen hingegen sowohl Chinas Einfuhren als
auch Ausfuhren zurück. Die chinesischen Exporte verringerten sich um 3,8
Prozent, während die Importe aus den USA sogar um 7,4 Prozent rückläufig waren.
"Nach zwei Jahren außergewöhnlichen Anstiegs geht
Chinas Exportwachstum wieder auf normale Höhen zurück", meinte Lu Ting,
Chefökonom von Nomura Holdings, laut Bloomberg. Die schlechte Importentwicklung
gehe auf eine schwache heimische Nachfrage zurück. Das Volumen der Einfuhren
sowohl von Öl als auch Eisenerz, Kohle, Erdgas und auch Sojabohnen war nach
diesen Angaben in den ersten acht Monaten des Jahres rückläufig.
Ohnehin steht die chinesische Wirtschaft unter Druck. Im zweiten
Quartal hatte das Wachstum in China nur noch 0,4 Prozent erreicht. Die
Regierung hatte für dieses Jahr eigentlich 5,5 Prozent als Ziel vorgegeben.
Doch rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) nur noch mit 3,3 Prozent.
Quelle: dpa-AFX
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