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Perspektive AM: Stehen die Börsen vor einem Paradigmenwechsel?

Perspektive AM: Stehen die Börsen vor einem Paradigmenwechsel?
Börse

Die Entwicklungen der letzten Wochen zeigen die Verwundbarkeit der Märkte. Unternehmen und Segmente, die bisher weniger beliebt waren, offenbaren nun eine relative Stärke.

05.08.2024 | 13:54 Uhr

In der vergangenen Handelswoche waren alle Augen auf die USA gerichtet. Mit der Sitzungder US-Notenbank am Mittwoch und den Daten zum US-Arbeitsmarkt am Freitag standen wichtige makro-ökonomische Ereignisse an. Zudem berichteten mehr als 180 US-Unternehmen aus dem S&P500 Index über ihre Quartalsergebnisse.

Es zeigt sich, dass die Aktienmärkte auf dem gegenwärtigen Niveau verwundbar sind. Börsianer kalkulierten in den vergangenen Monaten mit einer weichen Landung der US-Wirtschaft. Die Berichte der letzten Woche zeigen jedoch eine stärkere Abschwächung der Konjunktur. In der Folge gaben die US-Börsen am Freitag deutlich nach.

Zu Beginn der Handelswoche verschärft sich die Skepsis der Anleger in Japan. Der Nikkei 225 verzeichnet am Montag mit einem Kursrückgang von mehr als 11% einen historischen Einbruch. Im Vordergrund steht die Sorge eines starken Yens und deren negative Auswirkung auf die exportlastige japanische Wirtschaft.

Ist damit bereits eine Trendwende eingeleitet?

Zu Beginn der Berichtssaison war ersichtlich, dass die Ergebnisse der Unternehmen mehr die Positionierung der Investoren widerspiegeln als die tatsächlichen Zahlen. In diesem Kontext gelang es Alphabet die Erwartungen der Analysten um 3% zu übertreffen. Die Aktien des Unternehmens gaben nach Bekanntgabe der Ergebnisse jedoch leicht nach. 

Bei dem Eisenbahnunternehmen Union Pacific hingegen wurden die Erwartungen leicht verfehlt. Die Kurse der Aktien zeigten sich davon wenig beeindruckt und blieben relativ stabil. Im Unterschied zu Alphabet, die in diesem Jahr zweistellig zulegen konnten, gingen die Kurse von Union Pacific in den vergangenen sieben Monaten nur seitwärts.

Die Börse reflektiert also mehr die Engagements der Marktteilnehmer als die tatsächlichen Gewinne der Unternehmen. Dies wird nun auch in Japan sichtbar. Die Erwartung einer schrumpfenden Zinsspanne zwischen Japan und den USA führt zur Rückkehr der Yen-Carry Trades und könnte die zuvor stark gestiegenen Aktienkurse in Japan anhaltend drücken.

Zu beobachten war in den vergangenen Wochen auch die Rotation von stark performenden Titeln des ersten Halbjahres hin zu den zurückgebliebenen Werten. Mit den Entwicklungen vom Freitag letzter Woche sind nun verstärkt defensive Segmente gefragt. Deshalb zeigen unsere Fondspositionen Medtronic, Fresenius und Roche ihre Stärke.

In diesem Jahr schienen Kurse nur nach oben zu gehen und die Börse ein leichtes Spiel für jeden. Besonders wenn es sich um Aktien aus dem Bereich Künstliche Intelligenz handelt.

Der Traum der Investoren hieß Nvidia. Unsere Investmentphilosophie, mehr auf Bewertungen zu achten, war zuletzt aus der Mode gekommen. Wir kaufen die Aktie eines Unternehmens nur dann, wenn wir über die nächsten drei Jahre einen hohen einstelligen bis zweistelligen Ertrag erwarten. Denn eine geringere Bewertung bietet Schutz im Falle von Korrekturen. Man kann den Ansatz auch als Risikomanagement bezeichnen. 

Nvidia erfüllte diese Kriterien nicht. In einem hoch bewerteten Markt gewinnt man so lange, bis sich der Trend umkehrt und auch bei den Bewertungen „Reversion to the Mean“ einsetzt. Denn langfristig folgen die Aktienkurse den Gewinnen der Unternehmen und eine faire Bewertung stellt sich ein.

Clemens Fuest, Chef des Münchner ifo Instituts, spricht in einem aktuellen Interview mit dem Handelsblatt von einem „Realitätsschock“ der Anleger. Die Inflationsbekämpfung sei immer eine Gratwanderung und die Zinserhöhungen der letzten Jahre zeigten nun ihre Wirkung, so Fuest.

Es lässt sich nicht prognostizieren ob mit der Börsenentwicklung der vergangenen Wochen bereits ein Paradigmenwechsel eingesetzt hat. In der Euphorie der Technologieblase vor 24 Jahren vollzog sich der Wechsel als ein Prozess über mehrere Monate. In jedem Fall sehen wir das derzeitige Umfeld als Chance, um uns als aktive Manager zu behaupten.

Perspektive Asset Management AG

Gegründet im Jahr 2015 in München, hat sich die Perspektive Asset Management AG auf die Selektion nachhaltiger Qualitätsunternehmen spezialisiert. Das Unternehmen ist unabhängig und inhabergeführt und bündelt jahrzehntelange Erfahrung, die in das Asset Management einfließen.

Die Anlagephilosophie stützt sich auf klar definierte Merkmale: Wertschöpfung für alle Stakeholder, einen andauernden Wettbewerbsvorteil sowie ein aktionärsorientiertes Management. Nach diesem Ansatz werden zwei Aktienfonds beraten:

Perspektive OVID Equity ESG Fonds R (Aktienfonds global - WKN A2ATBG)

Sustainable Smaller Companies ESG Fund II (Aktien Nebenwerte global - WKN A2QDRY)

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