Weil Trump nur langsam mit der Umsetzung seiner Investitionspläne für die USA vorankommt und Europa sich solider als erwartet präsentiert gewichtet Moventum in seinen Portfolios derzeit Europa über. Eine Ausnahme ist allerdings Großbritannien: Die Brexit-Risiken sind so hoch, dass hier eine Untergewichtung gefahren wird.
20.07.2017 | 12:33 Uhr
(Foto: Michael Jensen)
Jedes Quartal beurteilen die Experten von Moventum die aktuelle wirtschaftliche Lage an den Aktien- und Rentenmärkten und passen in Folge ihre Portfoliostrategien an. Dies geschah zuletzt am 1. Juli 2017. „Aktuell befinden wir uns in einer Spätphase des Wirtschaftszyklus, der aufgrund der Notenbankpolitik und der weltweit positiven Konjunkturindikatoren noch einige Zeit anhalten wird“, fasst Michael Jensen, Executive Vice President von Moventum, die globale Wirtschaftslage zusammen. Der Internationale Währungsfonds geht für das Jahr 2017 von einem Weltwirtschaftswachstum von 3,5 Prozent aus. Dabei hinkt die europäische Volkswirtschaft nach Meinung vieler Volkswirte der amerikanischen Volkswirtschaft 2 bis 3 Jahre hinterher.
Die europäischen und amerikanischen Aktienmärkte sind aktuell beide auf hohem Niveau bewertet. In Europa entspannt sich nach den Wahlen in den Niederlanden und Frankreich die politische Lage zunehmend. „Da wir vor Herbst nächsten Jahres nicht mit einer Umsetzung der wirtschaftspolitischen Maßnahmen von Donald Trump, im Sinne von Steuersenkungen und Investitionen, rechen – erhöhen wir unser Engagement in Europa“, erklärt Jensen die strategische Ausrichtung für die kommenden Monate. Im ersten Quartal 2017 legte die Wirtschaftsleistung der Eurozone um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Dabei verzeichnete Großbritannien nach dem Brexitreferendum mit 0,2 Prozent das geringste Wirtschaftswachstum – nach Italien und Griechenland mit jeweils 0,4 Prozent. Im Ergebnis baut Moventum in seinen Portfoliostrategien den europäischen Aktienanteil – ohne Großbritannien – aus. Auf dem US-Amerikanischen Markt wird die bisherige Übergewichtung reduziert, wobei US-Small- und Mid Cap-Fonds stärker zurückgefahren werden als US-Large Cap Fonds.
„Auch Japan und die Schwellenländer entwickeln sich stabil. Was uns dazu veranlasst unsere Investitionen in den Emerging Markets anzupassen und die bisherige Untergewichtung auf neutral zu erhöhen“, so Jensen. Nach einem Wachstum von 4,5 Prozent in 2016 prognostizieren die Volkswirte für die Schwellenländer ein Gesamtwachstum von 5 Prozent in diesem Jahr.
Auf den Rentenmärkten erwarten die Experten von Moventum nach den jüngsten Renditerückgängen einen leichten Anstieg der längerfristigen Zinsen bis Jahresende. Während in Amerika der dritte Zinsschritt der US-Notenbank FED zum Ende des Jahres erwartet wird, gehen die Analysten von keiner Anpassung des geldpolitischen Kurses seitens der Europäischen Zentralbank aus. In Folge wird in den Rentenstrategien die Duration leicht verkürzt.
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