"Der sich aus der Kreditkrise in den Industrieländern ergebende Deflationsdruck belastet die globale Konjunktur unablässig", sagt Didier Saint-Georges, Mitglied des Investmentkomittees.
10.09.2012 | 11:41 Uhr
Das Wachstum in den Schwellenländern schwächt sich ebenfalls ab, die Erholung in den USA verläuft zaghaft, und die europäischen Länder vermögen sich nicht mehr alleine aus dem Teufelskreis aus Defiziten, Austerität und Rezession zu befreien. Die internationalen Kreditgeber sind derart besorgt, dass sie ihre – reichlich vorhandenen – liquiden Mittel lieber in Anlagen ohne (oder bisweilen mit negativer) Rendite investieren, statt das Risiko einzugehen, europäischen Randstaaten zu vernünftigen Zinsen Kapital zur Verfügung zu stellen. Damit haben die Länder Südeuropas ihren Zugang zu den Kapitalmärkten effektiv verloren, was sie vor existenzielle Probleme stellt. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird deshalb nicht darum herumkommen, diese „Katastrophenwirtschaft“ einzudämmen und das Vertrauen der Märkte in das Weiterbestehen der Eurozone wiederherzustellen. EZB-Präsident Mario Draghi hat dies verstanden und massive Unterstützung für die Staatsanleihenmärkte Europas angekündigt. Der Angriffsplan ist zwar noch vage und mit Fallstricken durchsetzt, dieses Mal wurde dem systemischen Risiko aber der Krieg erklärt.
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