Gold soll das Depot in Krisenzeiten absichern. Fünf regelmäßige Fragen und welchen Einfluss der Wechselkurs auf Ihre Gold-Anlage haben kann, beantwortet die HAC VermögensManagement AG im folgenden Artikel
16.07.2021 | 07:20 Uhr
1. Wie viel Gold darf ich in Deutschland kaufen und besitzen?
Sie dürfen so viel Geld besitzen, wie Sie wollen – nur für den Kauf gibt es gesetzliche Bestimmungen, um Geldwäsche einzudämmen. Es ist erlaubt, Gold im Wert von maximal 1.999,99 Euro anonym in bar zu kaufen. Für größere Mengen müssen Sie sich ausweisen.
2. Wo bewahre ich Gold am besten auf?
Wenn Sie physisches Gold zuhause aufbewahren, sollten sie es gut vor Diebstahl schützen. Ein fest montierter Safe ist eine gute Möglichkeit. Achten Sie darauf, dass Ihre Hausratsversicherung einen möglichen Verlust abdeckt.
Noch sicherer aber meist auch teurer ist die Aufbewahrung in einem Bank-Schließfach. Die Kosten liegen meist zwischen 70 und 80 Euro pro Jahr. Falls es zu einem Einbruch kommt, sind Ihre Vermögenswerte in der Regel abgesichert. Erkundigen Sie sich für Details beim jeweiligen Anbieter.
3. Muss ich beim Goldkauf Mehrwertsteuer zahlen?
Nein. Anders bei der Anlage in Silber unterliegt Anlagegold nicht der Umsatzsteuer. Sie sparen sich somit die 19 Prozent Mehrwertsteuer. Achtung: Das gilt nur für Anlegegold, also Münzen und Barren mit bestimmen Bedingungen.
4. Muss ich meinen Gold-Gewinn versteuern?
Nein, wenn Sie Gold kaufen, mindestens ein Jahr lang halten und dann mit Gewinn wieder verkaufen, müssen Sie den Wertzuwachs nicht versteuern. Das gilt sowohl für physisches Gold (Münzen, Barren, Schmuck) als auch für ETCs.
5. Wie viel sollte ich in Gold investieren?
Gold ist sinnvoll zur Absicherung anderer Anlageformen in Krisenzeiten. Wir empfehlen, 5 bis maximal 20 Prozent Ihres Depots mit Gold zu bestücken.
Der Goldpreis notiert in US-Dollar. Beachten Sie daher die Auswirkung des Wechselkurses auf Ihre Rendite. So konnten Goldanleger in den USA zwischen 2020 und 2021 aufgrund von Kursschwankungen 9,54% Rendite erzielen, Euro-Anleger hingegen nur 1,24%
Im Detail: So wirkt sich der Wechselkurs auf die Rendite aus
Ende Mai 2020 erhielt man für 1 EUR noch 1,10 USD. Damals lag der Goldkurs bei 1.730,61 USD/Feinunze. Man bekam also für 1.573,28 EUR eine Feinunze Gold. Ein Jahr später (27.05.2021) ist der Goldpreis auf 1.895,81 USD gestiegen, was einer Wertentwicklung von 9,54% im Vergleich zum Vorjahr (1.730,61 USD) in Dollar entspricht. US-Anleger können sich also freuen.
Der Euro-Dollar-Kurs entsprach Ende Mai 2021 nicht mehr 1,10 USD, sondern 1,22 USD, die man für 1 EUR bekam. Wer seine Feinunze wieder verkaufen wollte, hätte dafür in Euro 1895,81 USD pro Feinunze geteilt durch den Wechselkurs von 1,22 USD bekommen. Das entspricht nur 1.553,94 EUR. Die Rendite nach Wechselkurs im Vergleich zum Vorjahr (1.573,28 EUR) fällt mit 1,24% deutlich geringer aus, als die Rendite der US-Anleger. Aktuell spielt der starke Euro den Goldanlegern hierzulande also nicht in die Karten.
Unser Tipp: Wenn Sie in Form von ECTs in Gold investieren, können Sie das Risiko minimieren. Inzwischen gibt es auch Produkte mit Währungssicherung in Euro. Hierbei wird das Währungsrisiko auf täglicher Basis abgesichert.
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