ING: Mexiko - gegen den EM-Strom

Im scharfen Gegensatz zu Brasilien steht Mexiko vor einem Wachstums- und Reformschub. Die größte Gefahr für die mexikanische Volkswirtschaft ist ihre Sensitivität gegenüber Kapitalabflüssen.

26.11.2013 | 14:01 Uhr

Das liegt daran, dass sich ein Großteil der mexikanischen Staatsanleihen in ausländischem Eigentum befindet und der mexikanische Peso die am aktivsten gehandelte Währung der Emerging Markets ist.

Zugleich ist Mexiko einer der wenigen Wachstumsmärkte ohne wesentliche Makro-Ungleichgewichte. Leistungs- und Haushaltsdefizite des Landes sind gering, es besteht kein Inflationsproblem; Kredit- und Lohnwachstum sind seit zwei Jahrzehnten niedrig; das Konsumwachstum ist moderat, die Schuldenquoten niedrig. Damit hat Mexiko einen immensen Vorteil gegenüber anderen Emerging Markets, die unhaltbare Makro-Ungleichgewichte aufweisen und die daher einen ihre Wachstumsentwicklung dämpfenden Anpassungsprozess durchlaufen. Insofern könnte Mexikos Wirtschaftsleistung schneller wachsen, als die durchschnittliche BIP-Zuwachsrate von 2,6 % der vergangenen zehn Jahre.

Dank der Strukturreformen haben sich die langfristigen Wachstumsperspektiven Mexikos deutlich gebessert, aber auch kurzfristig sind die Aussichten gut. Bevor wir uns den Reformen und ihrer Wirkung auf die Wachstumsentwicklung zuwenden, ein kurzer Blick auf die Faktoren, die Mexiko in den nächsten Quartalen zu einem der wenigen Emerging Markets mit einer Wachstumsbeschleunigung machen. Kurzfristig ist vor allem aus dreierlei Gründen mit einem Wachstumsschub zu rechnen.

Zunächst schlägt sich die Nachfrageerholung in den USA jetzt auch in Mexikos Exportleistung nieder. Seit dem Sommer hat das Exportwachstum von 0 % auf aktuell 7 % zugelegt. Die Exporte in die USA machen 25 % der mexikanischen Wirtschaftsleistung aus; bei anhaltender Erholung in den USA bleibt dies ein positiver Impulsgeber für Mexikos Wachstum. Neben dem positiven zyklischen Faktor wirkt sich auch die solide Wettbewerbsposition im Vergleich zu den Wachstumsmärkten Asiens positiv aus.

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