Dave Fishwick: Preiswertem Öl kann gelingen, woran die politischen Entscheidungsträger möglicherweise gescheitert sind.
03.02.2015 | 09:20 Uhr
Wenn man seine Meinung zu Themen zum Ausdruck bringen möchte, die bereits ausführlich diskutiert worden sind, ist man oftmals versucht, eine außergewöhnliche und einzigartige Perspektive zu bieten. Man möchte einen Blickwinkel finden, den bisher so noch niemand berücksichtigt hat, und anschließend ein Fazit daraus ziehen, das am besten so kompliziert ist, dass nur Expertenwissen sowie eine sehr komplexe Analyse zu dieser Schluβfolgerung führen konnten. Nun, diesmal bin ich froh, das Offensichtliche darlegen zu dürfen. Und offensichtlich ist für mich, dass die jüngste Halbierung des Ölpreises für die Weltwirtschaft die mit Abstand beste Nachricht seit langem ist.
Aber ist die Sache nicht eigentlich komplizierter? Nicht wirklich. Es trifft zwar zu, dass diese Entwicklung nicht für jede Volkswirtschaft ein Grund zum Jubeln ist. Vielmehr ist sie für einige Regionen – wie beispielsweise die Ölförderer Russland und Norwegen – sogar eine ganz eindeutig schlechte Nachricht. Und selbst in der restlichen (rohstoffverbrauchenden) Welt wird es noch eine Weile dauern, bis sich die Auswirkungen der niedrigeren Ölpreise auch im allgemeinen Wirtschaftsumfeld widerspiegeln. Darüber hinaus gibt es derzeit weltweit eine Vielzahl anderer Faktoren, die beträchtliche Risiken darstellen. Diese Faktoren könnten bei den Wirtschaftsdaten, der Stimmungslage sowie an den Märkten ausgeprägte Schwankungen auslösen, bis die positiven Effekte der deutlich niedrigeren Rohstoffpreise letztlich zum Tragen kommen.
Meiner Meinung nach dürfte aber kein Zweifel daran bestehen, dass Unternehmen und Verbraucher auf globaler Ebene dadurch in den Genuss einer massiven Steuersenkung gekommen sind – und zwar nicht nur deshalb, weil Öl als industrieller Rohstoff oder als Benzin an der Zapfsäule preiswerter geworden ist, sondern in Form insgesamt niedrigerer Kosten und einer damit höheren Kaufkraft. Es müssten schon viele wirklich negative Entwicklungen eintreten, um diesen Effekt wieder zunichte zu machen. Dabei liefern uns die mittelfristigen Fundamentaldaten überhaupt keinen Grund zu der Annahme, dass irgendetwas wirklich dermaßen schieflaufen könnte. Deshalb ist es meiner Einschätzung nach auch nur eine Frage der Zeit, bis sich das Positive zeigt, und letztlich wird das Ergebnis ziemlich eindeutig ausfallen – auch wenn es der Weg dorthin vielleicht nicht ist.
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Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um Archivinformationen handelt. Sie sind nicht als aktuelle Ansichten oder Einschätzungen, sondern nur als historische Angaben zu verstehen.
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