Aufgrund geopolitischer Risiken wurden 33,2 Mio. USD in Long-Gold-ETPs und 13,6 Mio. USD in Long-Silber-ETPs gelenkt. Die Zuflüsse in Kupfer-ETPs erholten sich in der letzten Woche auf 29,1 Mio. USD. Positionen in US-Dollar-ETPs stiegen in der zweiten Woche in Folge, diesmal um 10,2 Mio. USD, da sich die Anleger gegen den Euro positionierten.
17.04.2018 | 16:03 Uhr
Gold-ETPs (A0LP78) verzeichneten die höchsten Zuflüsse seit 23 Wochen, da die Risikoaversion im Zuge des Militärschlags gegen Syrien und der anhaltenden Handelsspannungen stieg. Nach Trumps tagelangem Säbelrasseln unternahmen die USA, Großbritannien und Frankreich am Freitag einen Raketenangriff, um die Chemiewaffeneinrichtungen des Assad-Regimes zu zerstören. Der russische Präsident Wladimir Putin verurteilte den Angriff und warnte, dass diese Aktionen unweigerlich ins „Chaos“ führen würden. Da Gold in Zeiten politischer Unsicherheit stets der erste Anlaufhafen ist, rechnen wir mit anhaltender Nachfrage, solange der syrienbedingte Konflikt zwischen den USA und Russland andauert. Tatsächlich ist es unverkennbar, dass Gold die meiste Zeit des Jahres von seiner Eigenschaft als sicherer Hafen profitierte. Die Teilstilllegung des öffentlichen Dienstes in den USA, das Säbelrasseln Japans und der USA auf der einen und Nordkoreas auf der anderen Seite, die Verschärfung des Handelsstreits zwischen den weltweit größten Volkswirtschaften, die Beziehungen zwischen Russland und den NATO-Ländern, die erste Anzeichen eines kalten Kriegs aufweisen, die mögliche Wiedereinführung der Sanktionen gegen den Iran und der Stellvertreterkrieg zwischen Saudi-Arabien und dem Iran sind nur einige Gründe für die Unruhe unter den Anlegern. Darüber hinaus kam auch der schwächere US-Dollar dem Goldpreis zugute, der in der vergangenen Woche um 1 Prozent höher schloss. Im Fahrwasser von Gold konnte auch Silber zulegen. Bei Silber-ETPs (A0N62F) kam es mit 13,6 Mio. USD in der fünften Woche in Folge zu Zuflüssen. Wir sehen die fundamentale Situation von Silber aufgrund des starken industriellen Zyklus und begrenzten Minenangebots weiterhin positiv und rechnen damit, dass es sich 2018 auf Aufholjagd begibt.
Die Zuflüsse in Kupfer-ETPs (A0KRJU) stiegen um 29,1 Mio. USD, sodass sich der rückläufige Trend der letzten zwei Wochen umkehrte. Aufgrund ihrer Zyklizität kamen die Industriemetallpreise unter erheblichen Druck, da die Gefahr eines Handelskriegs nicht nachlässt. Außerdem gab Peru, der zweitgrößte Kupferproduzent nach Chile, in der letzten Woche durch seinen stellvertretenden Energie- und Minenminister bekannt, dass es seine Förderung bis 2022 auf 3 Mio. Tonnen Kupfer jährlich, das heißt um 36 Prozent zum Vorjahr, anheben wolle. Obwohl das Angebot stetig zunimmt, betrug das Angebotsdefizit auf dem globalen Kupfermarkt im letzten Jahr saisonal bereinigt 155.000 Tonnen, wie die Internationale Studiengruppe Kupfer (ICSG) bestätigt. Während sich das Defizit zwar aufgrund des höheren Angebots leicht zu verringern scheint, bleibt die Nachfrage gut unterstützt. So legten etwa die chinesischen Konzentratimporte nach Angaben der Zollbehörde im ersten Quartal 2018 um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu.
Die Zuflüsse in US-Dollar-ETPs stiegen in der zweiten Woche in Folge, diesmal um 10,2 Mio. USD, da sich die Anleger gegen den Euro positionierten. Der Rückgang des europäischen Einkaufsmanagerindex vom Rekordhoch im Januar dämpfte in der vergangenen Woche in Verbindung mit schwächeren gesamtwirtschaftlichen Daten die Hoffnung auf einen Konjunkturaufschwung in Europa. Unseres Erachtens handelt es sich bei der aktuellen Abwärtsbewegung lediglich um eine Pause in der Zyklusmitte. Wir rechnen daher damit, dass sich das starke prognostizierte Wachstum in Europa fortsetzt.
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