Im Rahmen der EZB-Sitzung vergangene Woche kam es zu keiner Änderung der geldpolitischen Ausrichtung. Das Anleihekaufprogramm wird bis mindestens September 2018 fortgeführt und mit einer Leitzinserhöhung ist nicht vor Auslaufen des QE-Programms zu rechnen. Lesen Sie weitere Details zur aktuellen Marktentwicklung.
01.02.2018 | 11:19 Uhr
Die vergangene Handelswoche war vollgepackt mit einer Vielzahl ökonomischer Früh- und Stimmungsindikatoren. Nach einem Dämpfer im Vormonat legte der ifo Geschäftsklimaindex im Januar wieder zu und kletterte auf 117,6 Punkte. Dabei erreichte der Lageindex ein neues Rekordhoch. Die Erwartungen für die nächsten sechs Monate wurden hingegen etwas zurückgenommen, bleiben aber auf einem hohen Niveau. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei den Ergebnissen des ZEW. Demnach kletterte die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland auf einen Indexwert von 95,2 Punkten. Die Erwartungen legten zwar ebenfalls zu, stehen jedoch mit 20,4 Punkten weiterhin unter dem langfristigen Durchschnitt von 23,7 Punkten. Bei den Einkaufsmanagerindizes kam es in Deutschland beim verarbeitenden Gewerbe zu einem Rücksetzer auf sehr hohem Niveau. Der Wert lag im Januar bei 61,2 Punkten. Bei den Dienstleistungen kam es zu einem Anstieg auf 57,0 Punkten. Auf europäischer Ebene ergab sich ein ähnliches Bild. Im verarbeitenden Gewerbe ging der Wert auf 59,6 Punkte zurück, während der Index bei den Dienstleistungen auf 57,6 Punkte anstieg. Bei der Sitzung der EZB kam es zu keiner Änderung der geldpolitischen Ausrichtung. Vielmehr wurde diese nochmals bekräftigt, was einem Anleihekaufprogramm bis mindestens September 2018 und einer ersten Leitzinserhöhung deutlich nach Auslaufen des QE-Programms entspricht.
Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent stieg wieder an und schloss bei 70,52 US-Dollar. Der US Dollar verlor zum Euro deutlich an Wert und schloss um 1,7 Prozent tiefer. Damit stand der Wechselkurs Ende der Woche bei über 1,24 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen gab der Euro um 0,2 Prozent nach.
In diesem Umfeld entwickelte sich für den Euro-Anleger der US-amerikanische Aktien- markt, gefolgt von europäischen und japanischen Titeln, am besten. Innerhalb Europas zeigte die Eurozone eine schwächere Entwicklung auf, wohingegen Titel aus den Emerging Markets sich deutlich besser entwickelten als Werte aus den Industrie- nationen. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren Gesundheitswesen, Telekom und Energietitel am besten. Eine Underperformance zeigten hingegen die Bereiche IT, Versorger und Industriewerte auf. In den USA gehörten Titel aus den Sektoren Gesundheitswesen, Telekom und zyklischer Konsum zu den größten Gewinnern. Auf der anderen Seite waren die Bereiche nicht-zyklischer Konsum, Industrie und Grundstoffe am schwächsten. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in Europa besser und in den USA schwächer ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ lag in Europa das Value-Segment vorne und in den USA der Growth-Bereich.
Im Rentenbereich entwickelten sich Hochzinsanleihen am besten. Es folgten europäische Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Staatsanleihen. Anleihen aus den Schwellenländern schlossen die Handelswoche besser ab als europäische Staatsanleihen.
Den vollständigen Marktkommentag finden Sie hier.
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