Auf den ersten Blick war die letzte EZB-Ratssitzung eine große Enttäuschung. Nach Präsident Draghis deutlichen Worten am 26. Juli in London waren die Erwartungen hoch.
08.08.2012 | 09:38 Uhr
Wie steht es um die Konjunktur?
Die Konjunkturprognose wurde nur geringfügig zurückgenommen. Trotz deutlicher Anzeichen, dass sich der Euroraum wieder in der Rezession befindet , war von „schwacher wirtschaftlicher Aktivität“ nur am Rande die Rede. Der EZB-Rat hielt den Wachstumsrückgang nicht für stark genug, um den Leitzins nach dem Zinsschritt im letzten Monat ein weiteres Mal zu senken.
Langfristig dürfte die EZB ihre Geldpolitik aber weiter lockern, denn sowohl für die zweite Jahreshälfte 2012 als auch für das kommende Jahr sind die Konjunkturaussichten schwach:
Auf dem Weg zu einem neuen Programm
Der interessanteste und mit größter Spannung erwartete Teil von Draghis Einlassung betraf die Unterstützung der Staatshaushalte. Sein sorgfältig formuliertes Statement las sich folgendermaßen:
„Der EZB-Rat (…) wird gegebenenfalls in dem Umfang direkte Offenmarktgeschäfte tätigen, der nötig ist, damit er sein Ziel erreicht. In diesem Zusammenhang wird den Besorgnissen privater Investoren im Hinblick auf den Rang ihrer Forderungen Rechnung getragen.“
Unserem Verständnis zufolge wird der Plan aus zwei Elementen bestehen:
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