Stuart Canning: "Während die griechische Regierung anscheinend versucht, das Andenken John Nashs durch eine praktische Umsetzung seiner Spieltheorie zu ehren, bemühen sich andere Kommentatoren verstärkt, die Kursveränderungen in Bezug auf die Griechenlandkrise zu 'erklären'."
13.07.2015 | 09:19 Uhr
Es mag Ihnen aufgefallen sein, dass die Probleme Griechenlands in den letzten Wochen erneut die Tagesordnung bestimmten.
Während die griechische Regierung anscheinend versucht, das Andenken John Nashs durch eine praktische Umsetzung seiner Spieltheorie zu ehren, bemühen sich andere Kommentatoren in verstärktem Maße, die Kursveränderungen in Bezug auf die Griechenlandkrise zu „erklären”. In der letzten Woche hatten zehn der 20 am meisten gelesenen Bloomberg-Artikel eine Überschrift, die in der einen oder anderen Art mit Griechenland im Zusammenhang stand.
Vielen Beobachtern stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage, warum der Euro sich bislang so gut behauptet hat und gegenüber dem US-Dollar sogar an Wert zulegte?
Als menschliche Wesen wollen wir eine Entwicklung wie die Griechenlands oft mit Geschichten erklären und da Griechenland in unserem Denken eine solch dominante Rolle spielt, „muss” ein Zusammenhang mit dem Land im Süden Europas bestehen. Die griechische Dynamik ist dabei das Brecheisen, mit dem wir Kursveränderungen zu erklären versuchen, auch wenn es unseren bisherigen Erwartungen widerspricht.
Vor nicht allzu langer Zeit hatte noch der Gedanke Priorität, dass die griechischen Spannungen den Euro belasten. Jetzt gewinnen andere Argumente an Boden: „Der Euro hebt ab, weil die Schlussrunde der Griechenlandkrise eingeläutet ist” oder „Griechenland liegt hinter uns, ist abgetrennt vom Rest der Eurozone”.
Diese vereinfachten Erklärungsversuche für die Währungsbewegungen lassen aber eine große Zahl anderer Kräfte außer Acht.
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Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um Archivinformationen handelt. Sie sind nicht als aktuelle Ansichten oder Einschätzungen, sondern nur als historische Angaben zu verstehen.
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