M&G: Warum kauft die EZB kein Öl?

Die EZB bemüht sich um eine Inflation von zwei Prozent, doch bislang macht der niedrige Ölpreis alle Anstrengungen zunichte. Vielleicht sollte man eine Verbindung schaffen, so ein etwas unorthodoxer Vorschlag von Wolfgang Bauer, stellvertretender Fondsmanager des M&G Global Corporate Bond Fund und des M&G European Corporate Bond Fund.

10.02.2016 | 10:31 Uhr

Auf dem Swap-Markt wird die Erwartung dafür, wie hoch die Euro-Inflationsrate in fünf Jahren für die dann kommenden fünf Jahre sein wird (sogenannte „5 year, 5 year inflation swap rate“) mit nur noch 1,5 Prozent gehandelt. „Das Vertrauen in das Anleihekaufprogramm der EZB hält sich also in Grenzen“, kommentiert Bauer. Auffällig ist, dass die Erwartung fast im Gleichlauf mit dem Ölpreis abgestürzt ist, siehe Grafik

Sollte die EZB auf ihrer nächsten Sitzung also beschließen, dem Ölpreis etwas unter die Arme zu greifen? Finanziell wäre das kein Problem, wie Bauer vorrechnet: „Aktuell kauft die EZB jeden Monat Anleihen im Wert von 60 Milliarden Euro, also für rund zwei Milliarden Euro jeden Tag. Sagen wir, ein einziges Prozent dieser Summe, also gerade einmal 20 Millionen Euro, würde für Öl ausgegeben, dann käme die EZB beim aktuellen Preisniveau auf etwa 630.000 Barrel Rohöl – pro Tag. Das sind mehr als die erwarteten 550.000 Barrel, mit denen Iran dem Markt Angst macht.“

So weit, so gut. Aber wohin mit all dem Öl? Auch hierzu hat Bauer sich Gedanken gemacht: „In Notzeiten müssen wir alle Opfer bringen, oder? Warum lagert die EZB das Öl nicht in ihrem neuen Hochhaus im Frankfurter Osten ein? Das Gebäude dürfte eine Füllmenge von etwa 350.000 Kubikmetern haben – das entspricht dem Volumen von immerhin 2,2 Millionen Barrel Öl. Nicht schlecht, oder?“ 

Auch das sei allerdings keine Lösung auf lange Sicht, so Bauer: Nach dreieinhalb Tagen wäre das Gebäude bereits voll.

Den gesamten Beitrag (in englischer Sprache) finden Sie hier: M&G Bond Vigilantes

 

Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um Archivinformationen handelt. Sie sind nicht als aktuelle Ansichten oder Einschätzungen, sondern nur als historische Angaben zu verstehen.

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