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Zitat der Woche von AXA IM zu den Erwartungen an die internationale Zentralbankpolitik

„In jüngster Zeit wird häufig beklagt, die Unabhängigkeit der Zentralbanken sei gefährdet“, so Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers.

11.02.2013 | 09:20 Uhr

„In Japan ist die neue Regierung unter Premierminister Abe im Begriff, die Führung der Bank of Japan auszuwechseln. Der politische Druck auf die BoJ, eine expansivere Geldpolitik zu fahren, steigt. In Großbritannien hat die Regierung einen neuen Notenbankgouverneur ernannt. Dass die Wahl auf Mark Carney fiel, gab jedenfalls Anlass zu Spekulationen um einen geldpolitischen Kurswechsel bei der Bank of England. Auch ohne expliziten politischen Druck auf die jeweilige Zentralbank haben Finanzkrise und mangelndes Wachstum einen Paradigmenwechsel bei der Reaktionsfunktion der Zentralbanker eingeleitet. Die Fed bläht ihre Bilanz weiterhin auf und die EZB hat sich während der vergangenen drei Jahre immer aktiver an der Finanzierung von Banken und Regierungen beteiligt. Ob die Lehrbuchsicht einer Zentralbank, die die Steuerung der Inflationserwartungen als ihre vorrangige Aufgabe betrachtet, jemals Realität war, sei dahingestellt. Klar ist jedoch, dass die Zentralbankpolitik sich in den letzten Jahren zunehmend davon entfernt hat. Aus gutem Grund hat sich die Geldpolitik darauf konzentriert, die Finanzmärkte mit ausreichend Liquidität über Wasser zu halten, den Schuldendienst der Staaten finanziell zu erleichtern und Anlegern die Investition in Unternehmen schmackhaft zu machen. Damit gehen enorme politische Erwartungen einher. Die Zentralbanker haben sich bisher nicht gescheut, sich selbst den Verdienst an der 'Großen Mäßigung' bei der Inflationsentwicklung in den vergangenen 30 Jahren zuzuschreiben. Insofern bleibt ihnen jetzt kaum eine andere Wahl, als zu versuchen, die Weltwirtschaft mit geldpolitischen Instrumenten vor dem Abrutschen in eine Depression zu bewahren. Das wird jedenfalls von ihnen erwartet. So erklärt sich der Griff zu unorthodoxen Maßnahmen. Und so erklärt sich auch die nachdrückliche Betonung der Rolle der Geldpolitik bei der Belebung des Wirtschaftswachstums. Insofern sind sich die Zentralbanker einig: Eine geldpolitische Straffung wird noch lange auf sich warten lassen. Das hat auch EZB-Präsident Draghi am vergangenen Donnerstag wieder bestätigt.“

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