Pictet fasst die Geschäftsleitung ihrer Betriebsgesellschaften 2014 in einer Kommanditaktiengesellschaft zusammen

Die Pictet-Gruppe wird am 1. Januar 2014 die Rechtsform einer Schweizer Kommanditaktiengesellschaft annehmen.

08.02.2013 | 09:02 Uhr

Diese neue Struktur fasst die Geschäftsleitung der einzelnen Betriebsgesellschaften der Gruppe zusammen und gewährleistet die Beibehaltung der Besitzverhältnisse und der Geschäftsleitung in den Händen der heutigen geschäftsführenden Teilhaber. Die heute in Form einer Personengesellschaft organisierte Pictet & Cie, die Schweizer Bank der Gruppe, wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, wie die anderen Betriebsgesellschaften der Gruppe.

Das starke Wachstum, das die Pictet-Gruppe in den letzten zwanzig Jahren verzeichnet hat, hat zugleich zu einer Internationalisierung und zu einer bedeutenden Diversifzierung des traditionellen Privatkundengeschäfts geführt, das um die rasant wachsende institutionelle Vermögensverwaltung, den Vertrieb von Anlagefonds und Depotbankdienstleistungen ergänzt wurde. Am besten veranschaulicht diese Entwicklung die Zahl der Mitarbeiter der Pictet-Gruppe und das von ihr verwaltete Vermögen. Im Jahr 1980 verwaltete die Bank mit 300 Mitarbeitern hauptsächlich von Genf aus 9 Mrd. Schweizer Franken. Heute beschäftigt die Gruppe über 3‘300 Personen, verfügt über 25 Geschäftsstellen und verwaltet 374 Mrd. Schweizer Franken. Dieses Wachstum setzte sich im Jahr 2012 mit Nettokapitalzuflüssen von 13 Mrd. Schweizer Franken und der Einstellung von über 100 neuen Mitarbeitern fort. Im Jahr 2013 ist eine weitere Zunahme der Mitarbeiterzahl um über 100 Personen vorgesehen.

Diese Entwicklung fand über eine steigende Zahl von Geschäftseinheiten statt, meistens in Form von Aktiengesellschaften, weil gleichzeitig auch die internationale Gesetzgebung immer komplexer wurde und die Rechtsform der Personengesellschaft bei den ausländischen Behörden in der Regel auf geringe Akzeptanz stiess.

Nach reiflicher Überlegung haben die Teilhaber im Zuge der seit Mitte der 2000er Jahre immer wiederkehrenden Erwägungen zur Optimierung der Unternehmensaufsicht und Verbesserung der Kohärenz der Organisation der Pictet-Gruppe nun beschlossen, die Leitung all dieser Geschäftseinheiten in einer Dachgesellschaft in Form einer Schweizer Kommanditaktiengesellschaft mit Sitz in Genf zusammenzufassen.

Diese Rechtsform hat den Vorteil, dass sie auf Ebene der Dachgesellschaft alle Vorzüge einer Personengesellschaft reproduziert. Die KmAG ermöglicht die Erhaltung der besonderen Unternehmensstruktur von Pictet mit Teilhabern, die zugleich Eigentümer und Geschäftsleiter der Gruppe sind, sowie aller damit verbundenen Vorteile. Erstens die Unabhängigkeit, die ein fundamentaler Grundsatz bleibt. Zweitens die Verantwortlichkeit, die eine langfristige Ausrichtung begünstigt; die Teilhaber verpflichten sich auf lange Sicht und verfallen daher nicht Modeerscheinungen. Das vorsichtige Risikomanagement, eine bei Pictet seit der Firmengründung verfolgte Politik, bleibt so ebenfalls ein Eckpfeiler der Governance: somit ändert sich weder das Niveau der Eigenmittel noch die Qualität der Bilanz der Gruppe. Schliesslich hat diese Anpassung auch keine Veränderungen in der Kontinuität der Mitarbeiter-Teams und des Managements und der Organisation der Abteilungen zur Folge.

Pictet & Cie, die Schweizer Bank der Gruppe und zurzeit einzige Betriebseinheit in Form einer Personengesellschaft, wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, wie dies die anderen Banken der Gruppe (Luxemburg, Nassau und Singapur) sind. Alle Betriebseinheiten der Gruppe werden somit die gleiche Rechtsform haben. Die Organisation der Gruppe wird dadurch an Klarheit und Kohärenz gewinnen. Für den Kunden ergibt sich aufgrund der Veröffentlichung eines konsolidierten Jahresberichts und der Errichtung einer unabhänigigen Kontrollstelle im Rahmen der KmAG erhöhte Transparenz.

Die KmAG wird im Besitz der heutigen acht Teilhaber sein und von ihnen geleitet werden, während die Schweizer Bank ein eigenes Geschäftsleitungskomitee unter dem Vorsitz einer der Teilhaber haben wird.

„Diese Entwicklung unserer Struktur wird das Wachstum und die Anpassung unserer Gruppe an den immer komplexeren internationalen Kontext erleichtern“, sagt Jacques de Saussure, Senior-Teilhaber der Pictet-Gruppe. „Gleichzeitig wird sie die Erhaltung der traditionellen Stärken des Geschäftsmodells von Pictet ermöglichen, nämlich die Unabhängigkeit, die Eigentumsverhältnisse und die Art der Übertragung des Unternehmens sowie die langfristige Ausrichtung in Bezug auf die Interessen von Kunden und Bank. Gleichzeitig wird die Pictet-Gruppe weiterhin über wesentlich höhere Eigenmittel verfügen, als es die im internationalen Vergleich besonders strengen Schweizer Gesetzesvorschriften verlangen."

Vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörde, welcher die Gruppe unterstellt ist, wird die neue Rechtsform am 1. Januar 2014 in Kraft treten.

Diesen Beitrag teilen: