Managerkommentar
In der Regel vermeiden wir es, Marktentwicklungen zu
kommentieren oder eine Einschätzung zur künftigen Entwicklung des „Marktes“ zu geben, da wir uns auf Unternehmen und nicht auf Indizes konzentrieren. Nichtsdestotrotz wollen wir, in Anbetracht der aktuellen Lage und des Mangels an Unternehmensberichten, unsere Sicht zum Thema
Banken erläutern.
Im Berichtsmonat März sorgten die Zahlungsunfähigkeit der
Silicon Valley Bank (SVB) und der Liquiditätsengpass der Credit Suisse für ungute Erinnerungen an die Finanzkrise 2008. Die SVB legte viele der anvertrauten Einlagen in längerfristige Staatsanleihen an. Die Kategorisierung als „Held-to Maturity“ erlaubte es der Bank, trotz steigender Zinsen, keine Bewertungsverluste zu buchen. Als die Kunden der SVB, überwiegend junge Unternehmen des Silicon Valleys, jedoch Ihre Einlagen benötigten, mussten Verluste von fast $2 Milliarden realisiert werden. Trotz einem Eigenkapital von mehr als $16 Milliarden und einem Tier 1 Capital Ratio von 15% überlebte die Bank den darauffolgenden Bank Run nicht. Auch die Eigenständigkeit der Credit Suisse endete im März, trotz eines Tier 1 Capital Ratios von 20%, da die Schweizer Bank hohe Mittelabflüsse nicht kompensieren konnte. Auch hier ging das Vertrauen in die Bank verloren.
Es verwundert kaum, dass erste Rufe nach strengerer
Regulatorik und höheren Kapitalanforderungen laut werden. Jedoch hätte eine höhere Kapitalanforderung wohl auch Auswirkungen auf Kreditvergabe und Zinshöhe. Im Jahr 2019 erzielten europäische Banken lediglich etwa 5% Rendite auf ihr Eigenkapital, US-amerikanische etwa 12%. Zum Vergleich: Unser Hypothekenvermittler Gruppo MutuiOnline erzielte 2019 eine Eigenkapitalrendite von ca. 41%. Es stellt sich zudem die
Frage, welche Eigenkapitalhöhe notwendig wäre, um Vertrauensverluste zu vermeiden oder wäre „too small to rescue“ sinnvoller als „too big to fail“?
Aus unserer Sicht sind die meisten Banken wenig attraktiv
und darüber hinaus nur schwer zu analysieren. Selbst diejenigen, die über branchenspezifische Kenntnisse verfügen, stoßen bei der Transparenz des Bankportfolios und der Komplexität von Derivaten und strukturierten Produkten an ihre Grenzen. Der Sustainable Smaller Companies ESG Fund hat derzeit und wohl auch in Zukunft keine Banken im Portfolio.
Den ausführlichen „Monatsbericht Perspektive OVID Equity ESG
Fonds – 31.03.2023"finden Sie hier als PDF.
Diesen Beitrag teilen: