„Die Kapitalmärkte spielen seit einigen Monaten verrückt“, sagt Ariel Bezalel von Jupiter Asset Management auf dem TiAM Fund Forum Hybrid in München. Die Lage erscheine kompliziert. Die makroökonomischen Fundamentaldaten seien schwach, die Verschuldung zu hoch. Zudem sei die demografische Entwicklung eher deflationär. Chinas Wachstum werde sich sehr wahrscheinlich deutlich verlangsamen. Eine harte Landung der Weltwirtschaft sei jetzt das Basisszenario. Für die Zentralbanken sei es deshalb schwierig, die Geldpolitik so stark zu straffen, wie es angesichts der hohen Inflation eigentlich nötig wäre. 

„In vielen Märkten sind angesichts der Belastungsfaktoren die Bewertungen immer noch sehr hoch. Doch Teile des Kreditmarktes erscheinen inzwischen interessant“, so Bezalel. Es gebe aktuell Indizien dafür, dass die Inflation bald ihren Höchststand erreicht haben dürfte. So richte der US-Dollar derzeit Verwüstungen an. Es sei deshalb kaum zu erwarten, dass die Renditen von Staatsanleihen nach dem jüngsten Ausverkauf noch viel weiter steigen würden. Die Bedingungen für eine Rezession seien da. Umgekehrte Renditekurven brächten das Umfeld gut zum Ausdruck. 

Und genau dies sei ein guter Zeitpunkt, um bei BB- und BBB-Anleihen einzusteigen, so Bezalel. Viele Bilanzen seien in guter Verfassung. Die Ausfallraten dürften auf ihrem historisch niedrigen Niveau verharren. Jetzt sehe man Renditen von über fünf Prozent am Markt. Ob die Renditen noch etwas weiter stiegen, sei zwar noch offen. Doch der Wendepunkt sei absehbar. „Nun geht es darum, den passenden Mix an Assets zu finden für den Zeitpunkt, an dem die Notenbanken damit aufhören, die Zinsen zu erhöhen“, so Bezalel. „Wir erwarten für die nächsten Jahre Rezession. Darauf deuten mehrere Faktoren hin", sagt Ariel Bezalel. So habe etwa das US-Gesamtkreditwachstum in den USA ins Minus gedreht. Das Geldmengenwachstum sei rückläufig. Und die fiskalischen Impulse seien negativ. Das Reallohnwachstum in den Vereinigten Staaten sei rückläufig. Damit sinke die Konsumlaune der Verbraucher. "All dies sind Faktoren, die die Rezession befeuern. Inflationäre Tendenzen werden damit erfahrungsgemäß ausgebremst“, so Bazalel. Gleichzeitig wirkten auch andere Faktoren auf inflationsdämpfend. So scheine es, dass die Preise für Rohstoffe, Energie, Erzeugerpreise und Frachtraten ihren Höhepunkt überschritten hätten. Auch die Probleme bei den internationalen Lieferketten lösten sich allmählich. Die Trends bei Lagerbeständen und Auftragseingängen deuteten auf eine geringere Inflation hin. Für Anleihen ergäben sich damit außergewöhnliche Chancen, erklärt Bezalel. Denn in den gesunkenen Preisen spiegele sich eine negative Erwartung wider, die mit dem Blick nach vorne nicht mehr gerechtfertigt sei. 

Zumal die Historie zeige: In ähnlichen Szenarios konnten mutige Anleger, die die Chance nutzten, damit außergewöhnlich hohe Rendite erzielen. „Man geht normalerweise von drei Inflationswellen aus. Wir denken, dass wir den Höhepunkt der ersten Inflationswelle bereits gesehen haben“, erklärt Bezalel. Folge die Entwicklung dem Muster, das in den vergangenen Jahrzehnten schon oft zu sehen war, werde spätestens die drohende Rezession in den USA die Inflation eindämmen.

Hochzinsanleihen als Renditelieferant

In diesem Umfeld ginge es nun darum, die richtigen Schlüsse zu ziehen, sagt Ariel Bezalel. Die passende Strategie dazu liefere der Rentenfonds Jupiter Dynamic Bond. Mit einer Präferenz für defensive Sektoren suche der Fonds, den Bezalel gemeinsam mit Harry Richards managt, derzeit speziell im High-Yield-Bereich gezielt nach Chancen. Die beiden Fondsmanager gehen davon aus, dass Hochzinsanleihen derzeit deutlich bessere Perspektiven bieten als klassische Staatsanleihen. Unterstützt werden Bezalel und Richards von einem vielköpfigen Team, das bei Jupiter für das Know-how und die reibungslosen Abläufe in den Fonds sorge.

Das Fondsmanagement des Jupiter Dynamic Bond könne grundsätzlich sehr frei am Markt agieren, so Bezalel. Einzige Einschränkung: Mindestens 80 Prozent des Long-Only-Portfolios müsse in der Währung Euro notiert sein. Besonderheit: Der Rentenfonds sei ein Artikel-6-Fonds. Für Investoren, die nur in Artikel-8-Fonds investieren wollten oder müssten, habe Jupiter eine spezielle ESG-Variante des Fonds aufgelegt. Der Fokus liege hier auf Anleihen von „grünen“ Emittenten. Das Renditeziel dieser Variante bleibe aber unverändert im Vergleich zum Artikel-6-Fonds.