Philippe Waechter, Chefvolkswirt der französischen Fondsgesellschaft Ostrum Asset Management, gibt zu bedenken, dass der Haupttreiber der Inflation – die Energiepreise – auf die Geldpolitik gar nicht reagieren würde.
10.02.2022 | 12:24 Uhr
Waechter: „Jeder Eingriff wäre sogar kontraproduktiv, wenn der Anstieg der Energiepreise nicht nachhaltig ist. Allerdings ändern sich die Perspektiven, wenn die Energiepreise dauerhaft so hoch bleiben. Das würde einen Verlust an Kaufkraft bedeuten und zwangsläufig in Lohnforderungen münden.
Die sind bislang ausgeblieben, und die Löhne in der Eurozone steigen auch nicht mit der gleichen Geschwindigkeit wie in den USA. Das macht einen großen Unterschied für die Steuerung der Geldpolitik. Bei der Einhaltung des Ziels der Preisstabilität ist die Frage, inwieweit die Löhne der Preisentwicklung folgen, von entscheidender Bedeutung. Die Zentralbank darf nicht zulassen, dass eine automatische Dynamik entsteht.
Das bedeutet, dass der richtige Policy-Mix eine eher restriktive Geldpolitik und eine stets akkommodierende Fiskalpolitik wäre. Die Eurozone darf die Vorteile ihres Ausstiegs aus der Gesundheitskrise nicht verlieren.“
Den vollständigen Blogeintrag des Chefvolkswirts der Tochter von Natixis Investment Managers finden Sie hier als PDF.
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