Von einem Exzess zum anderen? Diese Frage wirft Ibrahima Kobar, CIO von Ostrum Asset Management, in seinen aktuellen „Perspectives“ auf.
15.02.2022 | 09:35 Uhr
Sicher, der Markt sei gezwungen gewesen, innerhalb eines Monats komplett die Erwartungen an die Geldpolitik von Fed und EZB zu ändern. Zu viel der Erwartung, meint jedoch der CIO des zu Natixis gehörenden Investmenthauses.
„Unserer Meinung ist die Anpassung auf beiden Seiten des Atlantiks übertrieben. Wir sind sehr skeptisch, dass die Fed das Ende des QE im März, die erwarteten fünf Zinserhöhungen und den Abbau ihrer Bilanz (um USD 100 Mrd. pro Monat laut Konsens) in der zweiten Jahreshälfte umsetzen kann. Ebenso erwartet der Markt mindestens zwei Zinserhöhungen der EZB, vielleicht sogar mehr. Da sich die Wirtschaft verlangsamt, glauben wir nicht, dass risikobehaftete Vermögenswerte eine solche Rosskur unbeschadet verdauen können.
Ein Risiko besteht nun darin, dass die Märkte „zu selbstgefällig“ auf „zu hawkish" umgeschaltet haben. Ein weiteres in der Unsicherheit über den weiteren Kurs der Zentralbanken. Besonders in der Eurozone müssen die Modalitäten der Straffung noch diskutiert werden, da der im Dezember vorgestellte Zeitplan für den Ausstieg aus dem QE bereits hinfällig zu sein scheint. Dies führt zu einem viel riskanteren Umfeld für die Anleger.“
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