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La Financier de l'Echiquier: Trump is back

Bild: Pixabay/FR
Politik

Die Wirtschaftspolitik des US-Präsidenten ruft allerorten Irritationen hervor. Auch an den Kapitalmärkten. Änderung ist kaum in Sicht, denn er befindet sich im Wahlkampf.

29.05.2018 | 13:25 Uhr

Die Feuerpause war nur von kurzer Dauer. Anfang vergangener Woche hatten sich die Anleger über die Ankündigung eines Handelsabkommens zwischen den USA und China gefreut. Dieses sah die Aussetzung der von der Trump-Regierung in den vergangenen Monaten angekündigten Erhöhungen der Zölle vor, wofür sich China im Gegenzug verpflichtete, mehr amerikanische Produkte, insbesondere landwirtschaftliche Erzeugnisse, einzuführen. „Eine Art Friedensvertrag“ laut Larry Kudlow, einem der wichtigsten Wirtschaftsberater des Weißen Hauses. Dieser versetzte Donald Trump auch ohne eine bezifferte Verpflichtung in Begeisterung. US-Finanzminister Steven Mnuchin dämpfte jedoch den Enthusiasmus und wies darauf hin, dass der Handelskrieg „nur ausgesetzt“ sei. Wahrscheinlich hatte er die weitere Entwicklung bereits antizipiert.

Schon am Dienstag gab US-Präsident Trump bekannt, dass er letztendlich nicht mit den jüngsten chinesisch-amerikanischen Verhandlungen zufrieden sei. Am Tag darauf goss das Wall Street Journal noch etwas mehr Öl ins Feuer, indem es über den amerikanischen Plan, die Zölle auf importierte Autos aus „Gründen der nationalen Sicherheit“ auf 25 % anzuheben, berichtete, während China eine Senkung der Einfuhrzölle auf Autos angekündigt hatte. Dies sorgte für eine erneute Anspannung der Beziehungen zwischen den beiden Mächten, die im Begriff sind, einen Weg der Annäherung zu finden.

Olivier de Berranger, Chief Investment Officer und Enguerrand Artaz, Cross Asset Manager
Olivier de Berranger, Chief Investment Officer und Enguerrand Artaz, Cross Asset Manager

Bild: Olivier de Berranger, Chief Investment Officer und Enguerrand Artaz, Cross Asset Manager


Ähnlich ist die Situation im Hinblick auf Nordkorea. Noch bis vor kurzem bestanden große Hoffnungen, dass am 12. Juni in Singapur ein historisches Gipfeltreffen zwischen den USA und Nordkorea stattfinden würde. Am vergangenen Donnerstag sagte Donald Trump das Treffen unter Verweis auf die „Feindseligkeit“ Pjöngjangs ab. Zwischenzeitlich kam es zu einer verbalen Eskalation, ausgelöst durch den neuen US-Sicherheitsberater John Bolton, der den Prozess der atomaren Abrüstung Nordkoreas mit dem in Libyen verglich. Ein Fauxpas, der durch US-Vizepräsident Mike Pence noch verschärft wurde. Dies rief eine wütende Reaktion der nordkoreanischen Regierung hervor, die seine Aussagen als „dämlich“ und „ignorant“ bezeichnete.

Diese Rückkehr der geopolitischen Spannungen sorgte für Stress und zunehmende Volatilität an den Aktienmärkten, die sich von ihren Tiefständen im März kräftig erholt hatten. Das war vorhersehbar. Donald Trump steht mitten im Wahlkampf zu den anstehenden Halbzeitwahlen, und die Rhetorik vom „Handelskrieg“ ist eine seiner Speerspitzen zur (Re-)Mobilisierung seiner Wählerschaft. In Sachen Nordkorea ist der gordische Knoten das Ende des Verteidigungsabkommens zwischen Südkorea und den USA, da Nordkorea seine Atomanlagen nur im Rahmen einer vollständigen Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel aufgeben will. Zweifellos würde ein Verzicht auf die amerikanische Militärpräsenz in der Region von den Trump-Wählern als Eingeständnis von Schwäche aufgefasst werden. Dies ist weit entfernt von dem Bild, das der US-Präsident abgeben will und für das er zu weiteren Erklärungen bereit ist, die in den kommenden Monaten die Märkte in Unruhe versetzen dürften.

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