Wenn es um die persönliche Finanzplanung und den individuellen Vermögensaufbau geht, gibt es leider immer noch gravierende Unterschiede zwischen Frauen und Männern.
16.07.2021 | 12:19 Uhr
Was brauche ich, um einen guten Einstieg in die Kapitalmärkte zu finden?
Grundsätzlich ist nicht viel Kapital nötig: Mit einem Sparplan kann man
problemlos monatlich kleinere Summen anlegen. Die meisten Sparpläne
werden von 25 bis 50 Euro angeboten. Auch hier gilt, sich im Vorfeld
einige Fragen zu beantworten und eine passende Anlagestrategie zu
entwickeln. Wichtig sind vor allem die Höhe des verfügbaren Kapitals,
Anlageziel und -horizont, die Risikobereitschaft, grundsätzliches
Finanzwissen sowie Interesse am eigenen Vermögensaufbau.
Wie baue ich verlässlich Vermögen auf, etwa mit Aktien?
Eine Möglichkeit wäre, einen Fondssparplan bei einer Bank, Direktbank
oder einem Online-Broker zu eröffnen – und dort regelmäßig, zum Beispiel
monatlich, einen gewissen Betrag in einen Investmentfonds oder ETF
einzuzahlen. Solche Fondssparpläne sind sehr flexibel, da der
Anlagebetrag unkompliziert je nach Bedarf, etwa in Elternzeit, angepasst
werden kann. Auch gut geeignet ist ein Depot bei einer
Online-Vermögensverwaltung, mit üblicherweise auch regelmäßigen
(monatlichen) Einzahlungen. Grundsätzlich gilt bei Aktien: Der
Anlagehorizont sollte langfristig sein – mindestens fünf Jahre, allein,
um zwischenzeitlich mögliche Kursrückgänge wieder aufzuholen. Darüber
hinaus ist eine breite Steuung über verschiedene Anlageklassen, Branchen
und Regionen sinnvoll, um das Anlagerisiko zu reduzieren. Auch eignen
sich Edelmetalle zur Beimischung. Hierbei ist es nicht zwingend
notwendig, diese physisch zu kaufen. Anleger können über sogenannte ETCs
(Exchange Traded Commodities) an der Wertentwicklung teilhaben. Doch
auch Edelmetalle können sehr stark schwanken. Unterm Strich: Wichtig
ist, nur in Anlagen zu investieren, die man versteht, und stets Ruhe zu
bewahren – gerade in herausfordernden Marktphasen.
Gibt es auch Möglichkeiten für kurzfristige Anlagen – zum Beispiel für ein Jahr?
Für eine Anlage in Wertpapieren ist prinzipiell ein
Mindestanlagehorizont von drei Jahren zu empfehlen – wobei auch hier auf
die entsprechende Gewichtung der einzelnen Anlagen im Hinblick auf
deren Schwankungen zu achten ist. Seit einigen Jahren befinden wir uns
in einem Zinsumfeld, in dem es für risikoarme Investments, etwa
Tagesgelder, keine Zinsen mehr gibt. Folge: Um auch nur eine kleine
Rendite zu erzielen, ist mehr Risiko nötig. Bei kurzfristigem
Anlagehorizont, beispielsweise ein Jahr, bieten sich „Kontoanlagen“ an,
die keine Rendite erwirtschaften, zudem möglicherweise Verwahrentgelt
berechnen – zugleich aber kein Kapitalmarkt- bzw. Verlustrisiko
aufweisen.
Wie lege ich eine größere Summe möglichst renditeträchtig für zehn Jahre an?
Bei dieser Frage dreht sich alles um die Entwicklung der persönlichen
Anlagestrategie. Neben der Anlagesumme und dem Anlagehorizont spielen
das Anlageziel und die Risikobereitschaft eine entscheidende Rolle.
Ebenso gilt es zu entscheiden, ob man sich selbst um die Geldanlage
kümmern möchte oder auf die Beratung durch erfahrene Finanzexperten
vertraut. Falls die Anlageentscheidung alleine getroffen wird, sollte
stets die Schwankungsbreite (das Risiko) einzelner Anlagen entsprechend
gewichtet werden. Rendite und Risiko hängen zusammen: Je höher die
Renditeerwartungen, desto mehr Risiko muss eingegangen werden.
Anschaulicher: Bei einem Anlagehorizont von zehn Jahren und dem
Anlageziel von hoher Rendite empfiehlt sich eine Anlage mit höherem
Anteil in Aktien bzw. Aktienfonds. Auch eine breite Streuung ist
wichtig, welche gut mit Investmentfonds oder ETFs erzielt werden kann.
Wie lege ich Geld für ein Kind am sinnvollsten an?
Vermögen auch für Kinder langfristig und systematisch aufzubauen ist
immer eine gute Idee. Gerade, wenn die Kinder noch jung sind und die
Gelder erst in einigen Jahren benötigt werden. Sowohl eine Einmalanlage
als auch ein Sparplan sind gut geeignet. Eine Möglichkeit ist das
sogenannte Minderjährigen-Depot. Darauf haben Kinder erst Zugriff, wenn
sie volljährig werden – bis dahin sind die Erziehungsberechtigten die
handelnde Person.
Stichwort: Altersvorsorge. Lohnt sich der Einstieg in Aktien auch im fortgeschrittenen Alter – und wie?
Generell gesagt: Für einen Einstieg an der Börse ist es nie zu spät.
Dabei ist die Anlagestrategie das tragende Element – und hier gibt es
Unterschiede, wobei das Alter teilweise eine Rolle spielt. Auch hier
sollten die bereits erwähnten Faktoren zur Festlegung der
Anlagestrategie im Vorfeld beantwortet sein.
Im ersten Schritt ist es sinnvoll, sich den aktuellen Stand der
finanziellen Verhältnisse vor Augen zu führen. Im zweiten Schritt kommen
die Anlageziele: Was will ich wann erreichen? Prinzipiell bietet ein
längerfristiger Anlagehorizont mehr Renditechancen. Je nach Anlageziel
und -horizont sollte die ungefähre Aktienquote im Depot festgelegt
werden. Als grobe Faustformel: „100 minus Lebensalter“. Dies ist jedoch
nur ein ungefährer Richtwert, Abweichungen nach oben oder unten ergeben
sich individuell bzw. unter Berücksichtigung der oben angesprochenen
Faktoren sowie der persönlichen Risikoneigung. Im dritten Schritt schaut
man sich die Kapitalanlagen genauer an. Wie hoch sind die aktuellen
Risiken? Wie breit ist die Streuung über Länder, Sektoren und
Anlageklassen?
Egal ob Selbstentscheiderin oder doch lieber mit Unterstützung von einem
Profi: Bedeutend ist, sich immer wieder selbst eingehend mit der
persönlichen Finanzplanung zu beschäftigten – und zwar in jeder
Lebensphase. Nur Mut zur Anlage!
Über die Dr. Jens Ehrhardt Gruppe
DJE ist seit über 45 Jahren als unabhängige Vermögensverwaltung am
Kapitalmarkt aktiv. Das Unternehmen aus Pullach bei München verwaltet
mit über 160 Mitarbeitern in der DJE-Gruppe (davon rund 25 Fondsmanager
und Analysten) aktuell über 15,9 Milliarden Euro (Stand: 31.05.2021) in
den Bereichen individuelle Vermögensverwaltung, institutionelles Asset
Management sowie Publikumsfonds. Zudem bietet DJE seit 2017 mit
Solidvest eine einzeltitelbasierte Online-Vermögensverwaltung an – als
digitale Lösung im Rahmen aktiv gemanagter Depots. Das Online-Konzept
basiert auf den breiten Kompetenzen in Vermögensverwaltung und
Anlagestrategie von DJE – und ermöglicht ein diversifiziertes Portfolio
nach individuellem Rendite-Risiko-Profil mit persönlichen
Themenschwerpunkten im Aktienbereich. Vorstandsvorsitzender der DJE
Kapital AG ist Dr. Jens Ehrhardt, sein Stellvertreter Dr. Jan Ehrhardt.
Kern des Anlageprozesses und aller Investmententscheidungen ist die
FMM-Methode (fundamental, monetär, markttechnisch), welche auf dem
hauseigenen, unabhängigen Research basiert. Der Anspruch von DJE ist es,
ihren Kunden weitsichtige Kapitalmarktexpertise in allen Marktphasen zu
bieten.
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