Lutz Overlack, Head of Sales (DACH) bei La Française, spricht im TiAM FundResearch-Interview über Strukturen und Vorteile der Holding.
17.02.2025 | 10:30 Uhr
Herr Overlack: Die Gruppe La Française hat sich in den vergangenen Jahren neu aufgestellt. Weshalb?
Das ist einfach zu erklären. Vor knapp zwei Jahren haben sich unsere beiden Muttergesellschaften Crédit Mutuel Nord und die Crédit Mutuel Alliance Fédérale zusammengeschlossen. Und dann war es schlussendlich logisch, diesen Schritt auch auf der Asset-Management-Seite nachzuvollziehen und einen Multi-Spezialisten-Ansatz zu verfolgen.
Welche Asset-Manager mit welchen Kernkompetenzen sind denn unter dem Dach von La Française versammelt?
Wir haben eine ganze Reihe von spezialisierten Asset Management Einheiten mit sehr unterschiedlichen Schwerpunkten. Am bedeutendsten für den deutschsprachigen Raum sind, neben La Francaise, wohl die Crédit Mutuel Asset Management und BLI – Banque de Luxembourg Investments. Die Crédit Mutuel Asset Management ist traditionell sehr, sehr stark im Bereich der Geldmarktanlagen und Short-Term-Investments. Darüber hinaus gibt es eine sogenannte Conviction Reihe. Das sind zwei Aktienfonds, deren Anlagestrategie sehr stark von Überzeugungen getrieben sind. Dazu gibt es eine ganze Bandbreite an weiteren Aktienfonds, die sehr kompatibel sind.BLI – Banque de Luxembourg Investments zeichnet sich durch einen stringenten und konsistenten-Anlageansatz aus und konzentriert sich auf der Aktienseite ausschließlich auf Qualitätsunternehmen aus den USA, Europa, Japan und den Emerging Markets. In den USA und Europa auch im Mid & Small-Cap-Bereich. Ferner offeriert der luxemburgische Vermögensverwalter globale Ansätze, insbesondere bei den Multi-Asset-Portfolios. La Francaise wiederum zeichnet sich durch innovative Bond Produkte aus und ist einer der Vorreiter bei den Bond-Laufzeitfonds. Unter dem gemeinsamen Dach La Française finden sich überdies sechs weitere Gesellschaften.
Welche?
Cigogne Management zum Beispiel ist unser Experte für alternative Investments. Im Angebot sind etwa eine Global-Macro- und eine Long-Short-Strategie. CIC Private Debt kümmert sich um Private Debt-Investments, Schwerpunkt dabei sind kleine und mittelständische Unternehmen primär in Frankreich. Und unser Immobilienspezialist La Française REM, einer der größten in Frankreich und Europa, offeriert eine umfassende Palette von gesamteuropäischen Real-Estate-Lösungen für private sowie institutionelle Anleger in der ganzen Welt. Die La Française Systematic Asset Management aus Frankfurt ist unser Spezialist für systematische, regelbasierte Investmentstrategien. CIC Market Solutions dagegen ist für die strukturierten Produkte zuständig und setzt diese vor allem in Form von European Medium Term Notes um.
Können Sie mit diesem Modell Synergien heben, die allen Boutiquen zugutekommen?
Sicherlich gibt es auch Synergien bei dem einen oder anderen Fonds, die genutzt werden können. Diese sind aber insgesamt nicht so hoch, wie man meinen könnte, da es relativ wenig Überlappungen gibt. Und es ist auch nicht unser Ziel. Es ist vielmehr so, dass unsere verschiedenen Asset-Manager weitestgehend ihre Spezialisierung bewahren sollen. Alle Boutiquen haben ihre ganz individuellen Stärken, die sie nach Möglichkeit auch weiter ausspielen sollen.
Gilt für alle Boutiquen der gleiche ESG-Ansatz?
Es gibt einerseits ein übergeordnetes Interesse der gesamten Gruppe in Bezug auf das Thema ESG, an dem wir uns alle orientieren. Die letztendliche Umsetzung, ist wieder ein anderes Thema, solange sich das in dem Rahmen bewegt, den die Gruppe so vorgesehen hat. Gerade das Thema ESG ist zudem enorm heterogen, besonders für Manager, die in verschiedenen Assetklassen agieren. Zudem gibt es nach wie vor nur wenige allgemeingültige ESG-Standards, an denen man sich orientieren kann. Man bewegt sich bei diesem Thema leider weiterhin etwas im Nebel.
Welche besonderen Vorteile sehen Sie sich durch die gemeinsame Holding?
Der große Vorteil für unsere Kunden ist, dass sie eben nur einen Ansprechpartner haben, der sie mit dem gesamten Produktspektrum bedienen kann. Aus unserer Sicht ist es sehr hilfreich, dass wir als Multispezialist nun viele Themenfelder besetzen können, die wir vorher nicht besetzen konnten. Wir sind wie bisher und weiterhin nicht nur in der Tiefe stark, sondern jetzt auch in der Breite und in der Tiefe.
Haben Sie Ihr Vertriebsteam dementsprechend angepasst?
Ja, das Team hier in Deutschland umfasst inzwischen fünf Personen mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen. Dank dieser Teamerweiterung können wir jetzt auch den Retail-Bereich abdecken, den wir vorher in dieser Form nicht besetzt haben. Wir haben weitere zwei Personen, die sich um das Whole Sale-Geschäft kümmern. Ein Mitarbeiter fokussiert sich ausschließlichauf Sparkassen und Volksbanken. Ein weiterer Mitarbeiter ist auf das institionelle Geschäft konzentriert. Mit unserem Team können wir inzwischen unserem selbstgesteckten Anspruch noch besser gerecht werden, dass wir unsere Kunden immer angemessen versorgen können. Schließlich möchten wir in der DACH-Region im institutionellen, im Wholesale- und im Retailgeschäft weiter wachsen.
Wo sehen Sie denn bei Ihren Kunden derzeit die größte Nachfrage?
Wir sehen auf der Anleiheseite viel Interesse an neuen, innovativeren Lösungen. Aber auch Laufzeitfonds sind beliebt, was insofern ja auch nicht unklug ist, als dass man sich jetzt den Coupon einloggt und ihn dann laufen lassen kann. Aber auch Short-Term-Investments und Cashlösungen sind wie Mischfondslösungen gefragt. Auf der Aktienseite flammt das Thema Comeback von Mid- und Small Caps wieder auf. Es gibt aber auch immer mehr Kunden, die sich mit Aktien Europa aufgrund der Bewertungsunterschiede beschäftigen. Alternatives sind ebenfalls gefragt. Dagegen ist die Nachfrage der Kunden nach Private-Lebt-Lösungen noch verhalten, das sollte sich im Laufe des Jahres aber ändern.
Herr Overlack, ich danke für das Gespräch.
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Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind daher nicht verbindlich. Weitere Informationen stehen Ihnen auf unserer Website www.la-francaise-systematic-am.com zur Verfügung.
Die von La Française Systematic Asset Management umgesetzte Kundeninformations- und Beschwerdepolitik kann auf unserer Website eingesehen werden: https://www.la-francaise-systematic-am.com/fileadmin/docs/Rechtliche_Hinweise/Informationen_zum_Beschwerdemanagement_01-2024.pdf.
Die La Française Systematic Asset Management GmbH ist von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zum Betreiben des Investmentgeschäfts zugelassen (BaFin-ID: 10105549) und im Handelsregister unter der Registernummer HRB 34125 eingetragen.
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