Barings Fund Update

Ein Jahr nach Auflegung des Baring Dynamic Emerging Markets Fund, gibt Fondsmanager Hartwig Kos einen Rück- und Ausblick seiner Asset Allokation.

15.06.2012 | 11:49 Uhr

  • Schwellenländer wachsen schneller als Industrieländer und erzielen langfristig höhere Wertzuwächse. Mit dem Baring Dynamic Emerging Markets Fund wollen wir an diesem Wachstum partizipieren.
  • Allerdings sind Anlagen in Emerging Markets per se Risikoanlagen. Ein katastrophales Jahr kann den Wertzuwachs eines Marktes über viele Jahre zunichtemachen. Ziel bei diesem Fonds ist es, solche Ausschläge zu glätten und die Volatilität abzufedern.
  • Wir wollen bei einem mittelfristigen Anlagehorizont ein ähnliches Renditeniveau erzielen wie die EM-Aktienmärkte, bei nur 70% des entsprechenden Risikos.

"Seit der Fonds Ende Juni 2011 aufgelegt wurde, haben wir es mit einem wechselhaften Marktumfeld zu tun. In den ersten Monaten war die Stimmung an den Märkten stark eingetrübt. Unser Hauptziel war der Kapitalerhalt. Dies war in Anbetracht der starken Korrelation der Emerging Markets-Anlagen untereinander besonders schwierig. Parallel zum Kursrutsch an den Aktienmärkten brachen auch die Rentenmärkte ein. In dieser Zeit waren große Positionen in australischen Anleihen und dem chinesischen Renminbi mit ihrer volatilitätsdämpfenden und kapitalerhaltenden Wirkung hervorragende Diversifizierungskomponenten.

Ende letzten Jahres war die Stimmung am Markt sehr schlecht. Anleger sahen die Entwicklungen in der Eurozone mit Sorge, Banken bauten weiter Risikoaktiva ab, und die Liquiditätssituation am Markt war sehr angespannt. Es gab aber auch einige positive überraschungen an Konjunkturdaten aus den USA. Und die EZB vergab über die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte Kredite an europäische Banken, mit denen sie beträchtliche Tail-Risiken in Zusammenhang mit einem potenziellen Schuldenschnitt für Griechenland aus dem Eurosystem genommen hat. Die Märkte hatten zu diesem Zeitpunkt noch nicht erkannt, dass die EZB damit einen starken Schutzwall um das europäische Bankensystem errichtet hat. Und Mario Draghi schien ein Pragmatiker zu sein, der die Probleme in Europa versteht. Bis er kam, waren alle Entscheidungsträger Wissenschaftler, ohne Sinn für die wirklichen Probleme in Europa. Wir hatten das Gefühl, dass diese Kombination aus sehr negativer Marktstimmung und signifikanten positiven Entwicklungen sowie einem neuen Lösungsansatz für die Eurokrise als Katalysator für eine kräftige Rally Anfang 2012 wirken würde.

Deswegen haben wir unsere australischen Anleihen verkauft und unsere Renminbi-Position zurückgefahren und statt dessen den Aktienanteil im Portfolio von 25% auf 50% erhöht. Ende Dezember 2011 lag das prospektive Risiko im Portfolio gemessen in annualisierten Standardabweichungen bei ca. 10% und damit nur bei 1/3 des Aktienmarktrisikos in Schwellenländern. Ende Januar betrug das Risiko im Portfolio 17%. Daran ist ersichtlich, dass wir in unserer Asset Allocation sehr flexibel waren. Den Großteil der Portfolioanpassung haben wir innerhalb weniger Tage Anfang Januar vorgenommen.

Aktien sind nach wie vor attraktiv, und das Marktumfeld ist immer noch positiv für Risikoanlagen. Deshalb setzen wir weiterhin auf Risiko. In Bezug auf China scheinen sich die Makrorisiken in Zusammenhang mit einer befürchteten harten Landung dieser Wachstumslokomotive unter den Schwellenländern zu zerstreuen. Dies ist äußerst positiv. Auch wenn wir nicht von massiven geldpolitischen Impulsen ausgehen, lassen uns die attraktiven Bewertungen ein China-Exposure doch viel versprechend erscheinen. Die in letzter Zeit zu beobachtende Volatilität am Markt hat verschiedene Ursachen. Da spielt der Nachrichtenfluss aus Europa und den USA eine Rolle. Diese kurzfristige Volatilität wird unseres Erachtens weiter anhalten. Um das Portfolio gegen solche kurzfristigen Noise-Effekte abzusichern, haben wir eine Position in langlaufenden US-Staatsanleihen aufgebaut."

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