Moventum: Entspannung zum Wochenausklang – DAX legt wieder zu

In der vergangenen Handelswoche waren die Finanzmärkte wie seit langem nicht mehr von heftigen Kursschwankungen geprägt.

24.10.2014 | 09:29 Uhr

Alle großen Indizes (S&P 500 -2,10 Prozent, MSCI Europe -0,93 Prozent, Topix -5,25 Prozent) lagen spürbar im Minus. Die Verunsicherung über die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland drückte sich in einer weiteren Eintrübung der Sentimentdaten aus. So nahmen die ZEW Erwartungen für Deutschland im Oktober um 10,5 Punkte auf -3,6 Punkte ab. Damit ist der Index bereits zum zehnten Mal in Folge gefallen und liegt nun zum ersten Mal seit November 2012 unter der Nulllinie bei der die Mehrheit von einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage ausgeht. Auch die Bewertung der aktuellen Lage sank im Oktober deutlich. Innerhalb der Eurozone sank die Industrieproduktion im August um -1,8 Prozent ggü. dem Vormonat, wobei sich der Rückgang ohne den deutschen Ausreisser auf lediglich 0,3 Prozent belaufen würde. Die Zielmarke der EZB für die Inflationsrate wird weiterhin signifikant unterschritten. Im September sank die Jahresrate der Konsumentenpreise auf lediglich 0,3 Prozent ggü. dem Vorjahreswert und markierte damit den niedrigsten Stand seit Oktober 2009. In den USA konnte hingegen die Industrieproduktion im September um 1,0 Prozent ggü. dem Vormonat zulegen und somit die Konsensschätzungen von 0,4 Prozent übertreffen. Dadurch ist die Produktion im September so stark gestiegen wie seit zwei Jahren nicht mehr. Folglich legte auch die Kapazitätsauslastung auf 79,3 Prozent zu. Zwar liegen regionale Einkaufsmanagerindizes auch weiterhin im expansiven Bereich, lassen dabei jedoch eine geringere Dynamik für die Zukunft erwarten.

Der Ölpreis gab deutlich um 4,02 US-Dollar auf 86,06 US-Dollar je Barrel nach. Auf der Währungsseite konnte der Euro gegenüber dem US-Dollar 1,11 Prozent zulegen. Gegenüber dem japanischen Yen verlor er leicht um 0,05 Prozent.

In diesem Marktumfeld hielt sich aus Sicht des Euro-Anlegers der europäische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom amerikanischen und japanischen Markt. Alle drei Hauptmärkte wiesen eine negative Wertentwicklung auf. Gemessen am MSCI World entwickelten sich die Emerging Markets schlechter als die Industriestaaten. Innerhalb Europas zeigte sich der deutsche Aktienmarkt besser als der gesamteuropäische Markt. Auf Sektorenseite entwickelten sich in den USA folgende Branchen überdurchschnittlich: Industrie, Rohstoffe und Versorger. Eine unterdurch-schnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Gesundheit, nicht-zyklischer Konsum und Finanzen auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren Rohstoffe, zyklischer Konsum und Industrie. Underperformer waren die Sektoren Telekom, Gesundheit und Finanzen. Kleinkapitalisierte Werte schnitten gegenüber Large Caps in den USA und Europa überdurchschnittlich ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ entwick-elte sich „Growth“ in Europa und USA besser.

Im Rentenbereich entwickelten sich das Hochzinssegment, gefolgt von Unternehmens-anleihen mit Investment-Grade-Rating und europäische Staatsanleihen, am besten. Alle drei Segmente schlossen negativ.

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