Schroders: Aktienmarkt Europa beweist Widerstandsfähigkeit

Unruhen in der Ukraine, ein neuer Ministerpräsident in Italien und eine bisher enttäuschende Berichtssaison – den europäischen Aktienmarkt scheint es nicht zu stören.

25.03.2014 | 09:13 Uhr

Im Gegenteil, wie Steve Cordell, Fondsmanager des Schroder ISF European Opportunities Fund beim britischen Vermögensverwalter Schroders, bestätigt: „Europäische Aktien haben im Februar nicht nur erneut ihre Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt, sondern in diesem durchaus unruhigem Umfeld Gewinne erzielen können. Und das Gute ist: Gewinnt die Erholung der Eurozone weiter an Fahrt, gibt es reichlich Spiel für weiter steigende Aktienkurse und damit auch eine deutliche Verbesserung der Unternehmensgewinne."

Ein Blick auf den Einkaufsmanagerindex verrät außerdem, in welcher Phase des Konjunkturzyklus sich die Eurozone aktuell befindet. Und die Februardaten würden deutlich zeigen, dass sich die Wirtschaft erholt, wenn auch in moderaten Schritten, sagt Cordell. Und da die Aufträge die Lagerbestände um ein Größenverhältnis von 1,13 überholt haben, ist der Schroders-Manager auch für die nahe Zukunft zuversichtlich: „Wir schauen uns die Neuaufträge immer sehr genau an, weil man daran recht gut ablesen kann, in welche Richtung sich die Einnahmen bewegen. Nach den Wogen im Einkaufsmanagerindex im vergangenen Sommer gehen wir nun davon aus, dass die Gewinne in diesem Jahr wieder anziehen.“

Ein weiteres wichtiges Indiz für den Aufschwung in Europa sieht Cordell in der steigenden Kreditnachfrage – auch in der europäischen Peripherie. Hinzu käme, dass sich auch das Kreditangebot an einem Wendepunkt befände. „Banken bauen nun seit vier Jahren Schulden ab und nähern sich dem Ende dieses Prozesses. Tatsächlich gehen wir davon aus, dass das Kreditwachstum in 2014 anziehen wird. Das wäre das erste wirklich positive Zeichen an der Kreditfront seit vielen Jahren“, glaubt Cordell. Doch viel wichtiger als die steigende Kreditnachfrage sei eine Steigerung bei Investitionen. Die vergangenen zwanzig Jahre seien in Europa aber eher durch Investitionsabbau geprägt. Doch da nun die Sorge über die Wirtschaften der Emerging Markets zunehme, während Europas Aufschwung anlaufe, glaub der Schroders-Fondsmanager wieder an steigende Investitionen. Diese These würden auch zunehmende M&A-Tätigkeiten stützen. Erfreulich sei zudem, dass die europäischen Banken nun aus dem gröbsten raus seien. Die EZB werde ihren Asset Qualitäts-Report des Bankensektors dieses Jahr veröffentlichen und bei Schroders rechnet man damit, dass den meisten europäischen Kreditinstituten ein sauberes Gesundheitszeugnis attestiert wird.

Der vollständige Ausblick im pdf-Dokument

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