Bei den Big-Techs trennt sich so langsam die Spreu vom Weizen. Während Microsoft, Alphabet und Amazon mit guten Quartalszahlen glänzen, stoßen andere vorläufig an ihre Grenzen.
07.05.2024 | 07:10 Uhr
1. Tesla, Meta und Apple mit Problemen
2. Sind die "Magnificent 7" nur noch gewöhnliche Unternehmen?
An Technologie-Aktien kommt wohl kaum ein Investor vorbei.
Technologie treibt den Fortschritt voran, generiert enorme Umsätze und
Gewinne bei den führenden Unternehmen. Und wie der jüngste KI-Hype
gezeigt hat: Es gibt immer wieder neue Technologien, die ganze
Wirtschaftszweige schlagartig verändern und vorantreiben. Doch die
jüngsten Quartalszahlen haben gezeigt: Nicht bei allen Tech-Werten läuft
es rund. Tesla hat mit Absatz- und Margenproblemen zu kämpfen. Meta ist
in einer Umbauphase. Und Apple sitzt beim KI-Hype nur in der zweiten
Reihe.
Das wirkt sich natürlich auch auf die Aktien-Kurse aus.
Denn Fantasie in Bezug auf KI ist das eine, die realen Zahlen das
andere. Wer die Fantasie nicht in Umsatz und Gewinn umsetzen kann, wird
über kurz oder lang von der Börse abgestraft. Bei den harten Fakten
trennt sich die Spreu vom Weizen. Das merkt man im Technologiesektor
auch an der NASDAQ. Kannten die Notierungen im letzten halben Jahr nur
den Weg nach oben, so hat sich dieser Trend mittlerweile umgekehrt.
Und man darf wohl getrost feststellen: Nach den
Dividendenankündigungen der Google-Mutter Alphabet und von
Facebook-Mutter Meta hat Apple jetzt ein üppiges Aktienrückkaufprogramm
im Volumen von 110 Milliarden Dollar vorgestellt, um Investoren bei der
Stange zu halten. Zeichen von Exzellenz ist das nicht. Sind die
"Magnificent 7" also nur noch gewöhnliche Unternehmen?
Nun,
Anleger sollten nicht den Fehler begehen, den Sektor jetzt links liegen
zu lassen. Technischer Fortschritt ist die Zukunft. Daran kann auch die
ein oder andere Delle nichts ändern. Und nicht vergessen: Gerade die
großen Tech-Werte sitzen auf sehr viel Geld. Die Unternehmen haben tiefe
Taschen, um auch weiter in Research & Development zu investieren.
So will Meta rund 100 Milliarden Dollar in die Entwicklung von
Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz stecken. Auch unsere
Portfolio-Unternehmen im Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen und dem Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value,
nämlich Alphabet und Microsoft geben mächtig Gas. So fährt Google seine
Ausgaben hier massiv hoch, und Microsoft ist in diesem Bereich sowie
sehr aggressiv unterwegs.
Denn den Unternehmen ist klar: Die nächste Stufe – und diesmal steht wieder sehr viel Geld auf dem Spiel – ist bereits eingeläutet. Generative KI-Technologien sind auf dem Vormarsch, also die reale Anwendung von Künstlicher Intelligenz in möglichst vielen Sektoren des Wirtschaftslebens. Hier wächst neben der Cloud die nächste Cash-Maschine heran. Dies betrifft unter anderem die Bereiche Medizin und Gesundheit, aber auch den Maschinenbau, die Robotik, die Logistikbranche oder auch die Luft- und Raumfahrt, um nur einige wenige Bereiche zu nennen. Und was wird danach an revolutionären Technologien noch kommen? Das steht in den Sternen.
Apropos Raumfahrt und Sterne. Was heute technisch schon möglich ist, dafür hat die amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde NASA gerade ein eindrucksvolles Beispiel geboten. Ein 46 Jahre altes Computersystem wieder zum Laufen zu bringen, ist an sich schon eine Herausforderung. Richtig schwierig wird es, wenn sich der Computer im interstellaren Raum befindet und mit rasender Geschwindigkeit von der Erde wegbewegt. Techniker der NASA haben es dennoch geschafft: Nachdem die Raumsonde Voyager 1 im November vergangenen Jahres aufgehört hatte, brauchbare Daten und Bilder zu senden, konnten sie das Problem - einen defekten Chip - jetzt mit einer neuen Softwarelösung umgehen. Voyager 1 ist seit 1977 im All unterwegs und mit einer Distanz von aktuell über 24 Milliarden (!!!) Kilometern das am weitesten von der Erde entfernte menschengemachte Objekt. Es ist so weit entfernt, dass ein Funksignal vom Kontrollzentrum in Cape Canaveral 22,5 Stunden braucht, um die Sonde zu erreichen. Und trotzdem haben es die Techniker geschafft, hier eine Reparatur hinzubekommen. Sehr beeindruckend und ein Beispiel dafür, was alles noch kommen kann. Denn von nun an gilt wohl: „The Sky is NO LONGER the Limit! “ (Voyager 1 sendet wieder Daten).
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