Ist die Welt untergegangen? Nein! Aber dennoch: Der Schock an den Märkten saß tief. Rezessionsängste in den USA ließen die Notierungen an der Börse abstürzen. In Tokio um über 12 Prozent, was den schlimmsten Absturz seit 37 Jahren bedeutete.
13.08.2024 | 09:38 Uhr
1. Magnificent Seven: 800 Milliarden Dollar Marktwert über Nacht eingebüßt 2. Statt McDonald’s lieber Fritten zuhause essen 3. Überbremsung der Wirtschaft? 4. Europäische Unternehmen schlagen die Erwartungen 5. Allianz mit Rekordzahlen und neuem AktienrückkaufprogrammInhaltsverzeichnis
Und bei den (ehemaligen?) „Magnificent Seven“, also Amazon,
Alphabet, Apple, Meta, Tesla, Microsoft und Nvidia, löste sich quasi
über Nacht ein Börsenwert von rund 800 Milliarden US-Dollar in Luft auf.
Grund dafür waren neben dem schlechter als erwartet ausgefallenen
Stimmungsindikator für die Industrie, auch die enttäuschenden
Arbeitsmarktzahlen, wodurch die Rezessionsängste am Markt zunahmen. Als
Folge konnte man eine Flucht in US-Staatsanleihen beobachten, die deren
Renditen abstürzen ließ. Nun, in den Tagen danach hat sich die Lage an den Märkten wieder
beruhigt. Aber in Ordnung ist die Lage deshalb auch noch nicht. Gewisse
Sorgen sind vor allem in den USA aber angebracht. Denn die
US-Verbraucher, die für die Konjunktur so wichtig sind, scheinen in eine
Art Kaufstreik zu gehen. Das Geld, das während der Corona-Zeit
angespart wurde, ist mittlerweile ausgegeben. Sie gehen weniger Essen
und geben weniger für Luxus aus. Aber gehen sie statt in teure
Restaurants wenigstens noch zu McDonald’s? Nicht mal das, denn die
Firma, die die Fritten für McDonald’s liefert, musste einen
Gewinneinbruch vermelden. Der Aktienkurs von Lamb Weston Holdings brach
danach um rund 30 Prozent ein. Das zeigt: Die Leute gehen nicht mal mehr
zu McDonald’s, sondern machen sich die Fritten lieber selbst zu Hause.
Für US-Verhältnisse eine Katastrophe. Auch die Lage am Arbeitsmarkt spitzt sich langsam zu. Man kann also
davon ausgehen, dass es durch die hohen Zinsen zu einer Überbremsung der
Wirtschaft gekommen ist. Die Angst ist jetzt, dass die US-Notenbank die
Zinsen zu langsam senken wird. Spätestens bei der nächsten Sitzung der
US-Notenbank Mitte September wird man sehen. Vielleicht gibt es ja eine
Senkung um satte 0,5 Prozent. Wie viele andere wussten auch wir nichts von einem so starken Abverkauf. Jedoch hatten wir schon in den Wochen zuvor unsere Aktienquote im Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen von ehemals rund 90 Prozent auf unter 80 Prozent reduziert.
Das hat auch unsere Positionen in Microsoft, Amazon und Alphabet
betroffen. Von daher sind wir beim jüngsten Kurssturz noch glimpflich
davongekommen. Unser Exposure in US-Titeln haben wir zuletzt verringert. Das zeigt sich auch an unserem Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value,
der ja immer zu 100 Prozent investiert ist. So haben wir Europa derzeit
übergewichtet. Und die jüngsten Quartalszahlen der Unternehmen scheinen
uns recht zu geben. Etwa zwei Drittel der Unternehmen aus dem STOXX 600
haben ihre Zahlen für das zweite Quartal bereits veröffentlichen. Dabei
fielen die Gewinne nach Berechnungen der Deutschen Bank bisher um
5,7 Prozent höher aus, als Analysten erwartet hatten. Zudem erhöhte etwa
ein Drittel der Unternehmen seine Gewinnprognosen. Deshalb werden für
die nächsten beiden Quartale Gewinnsteigerungen von 7 bis 13 Prozent
erwartet. Wie gut die Zahlen waren, haben wir etwa an unserem
Portfoliounternehmen Allianz gesehen. So konnte sich das
Gesamtbeitragsvolumen im zweiten Quartal um 7,6 Prozent auf 42,6
Milliarden Euro erhöhen. Für das erste Halbjahr wurde eine
Gesamtsteigerung um 6,4 Prozent auf 91 Milliarden Euro notiert. Wobei
das operative Ergebnis im zweiten Quartal sogar sehr starke 3,9
Milliarden Euro erreichte. Und was als Sahnehäubchen noch obendrauf kam:
Bis zum Ende des Jahres soll es ein neues Aktienrückkaufprogramm in
Höhe von 500 Millionen Euro geben (Allianz erreicht Rekordgewinn im ersten Halbjahr 2024). Magnificent Seven: 800 Milliarden Dollar Marktwert über Nacht eingebüßt
Statt McDonald’s lieber Fritten zuhause essen
Überbremsung der Wirtschaft
Europäische Unternehmen schlagen die Erwartungen
Allianz mit Rekordzahlen und neuem Aktienrückkaufprogramm
Diesen Beitrag teilen: