Moventum: Konjunktur sorgt für Stimmungshoch

Die Konjunkturindikatoren bleiben in Europa weiter positiv. Die Stimmungsindikatoren klettern auf neue Höchststände. Zuletzt stieg der ZEW-Index zur Einschätzung der konjunkturellen Lage in Deutschland um 4,1 auf 88 Punkte und den damit höchsten Stand seit Juli 2011.

22.06.2017 | 11:41 Uhr

Auch die BIP-Zahlen spiegeln den konjunkturellen Aufschwung wieder. Eurostat und die EZB korrigierten das BIP-Wachstum der Eurozone für das erste Quartal um 0,1 Prozent nach oben, auf plus 0,6 Prozent. Der deutsche Produktionsausstoß lag im April 1,4 Prozent über dem Mittelwert des ersten Quartals. Auch die USA befinden sich auf Erholungskurs, wenn auch mit Schönheitsfehlern. Der nominelle Gesamtumsatz des Einzelhandels sank gegenüber dem Vormonat zwar um 0,3 Prozent. Bereinigt um die volatilen Komponenten und die Preissteigerungen lässt sich jedoch ein klarer Aufwärtstrend der Einzelhandelsumsätze erkennen. Die Fed hat den Leitzins das dritte Mal innerhalb eines halben Jahres um 25 Basispunkte angehoben. Gemäß den Erwartungen blieben die Makro- und Zinsprognosen unverändert. Das US-Verbrauchervertrauen der Uni Michigan fiel mit 94,5 geringer aus als erwartet. Der Empire-State-Index der New Yorker Fed stieg im Juni um 20,8 Punkte auf 19,8. Ökonomen hatten einen Anstieg des volkswirtschaftlichen Frühindikators auf lediglich 5,2 Punkte erwartet.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent fiel um rund 1 US-Dollar und schloss auf einem Niveau von 47,37 US-Dollar. Bei den Währungen gab der US-Dollar gegenüber dem Euro 0,13 Prozent nach, notiert aber nach wie vor bei 1,12 EUR/USD. Der japanische Yen wertete 0,12 Prozent ab.

Vor diesem Hintergrund entwickelte sich der japanische Aktienmarkt aus Sicht des Euro-Investors am besten. US-Aktien blieben nahezu unverändert. Der europäische Aktienmarkt beendete den Berichtszeitraum mit einem Minus. Dabei wies die Eurozone innerhalb von Gesamteuropa eine Underperformance auf. Schwellenländer entwickelten sich schlechter als die Industrieländer. Innerhalb der Emerging Markets konnte die ASEAN-Region outperformen. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa und den USA verzeichneten vergangene Woche die Titel aus den Sektoren Gesundheitswesen und Versorgungsunternehmen eine Outperformance. Grundstoffe und IT gingen als deutlicher Verlierer aus der Handelswoche. In den USA stiegen besonders Industrie- und Finanzwerte, während diese eine Underperformance im Euroraum aufwiesen. Hinsichtlich des Investmentstils konnte in den USA das „Value“-Segment besser als die „Growth“-Werte abschneiden. In Europa war die Lage umgekehrt. Hinsichtlich der Kapitalisierung schnitten in den USA „Small Caps“ deutlich schlechter ab als „Large Caps“. In Europa fielen „Small Caps“ im Vergleich zu „Large Caps“ weniger stark.

Im Rentenbereich entwickelten sich währungsgesicherte US-Staatsanleihen im Rahmen von Euro-Staatsanleihen positiv. Unternehmensanleihen mit Investment Grade Rating, Schwellenländeranleihen und globale Hochzinsanleihen wiesen keine nennenswerten Veränderungen auf und underperformten damit Staatsanleihen.

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