NN IP: Der erste Schritt ist getan, zwei weitere müssen folgen

Wenn Macron nächster Staatspräsident wird, wäre das Risiko deutlich geringer, dass der wirtschaftliche Aufschwung Europas durch einen externen politischen Schock ausgebremst wird. Die notwendigen strukturellen Reformen in Frankreich hängen aber auch von den Parlamentswahlen im Juni ab.

24.04.2017 | 17:13 Uhr

„Das Wahlergebnis der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Frankreich hat unsere Erwartungen bestätigt. Wahrscheinlich wird Emmanuel Macron der nächste französische Staatspräsident. Wenn Macron in der zweiten Wahlrunde überzeugt, hätte das zwei wichtige Auswirkungen für die europäische Wirtschaft. Erstens würde es deutlich das Risiko reduzieren, dass der zunehmend an Fahrt gewinnende wirtschaftliche Aufschwung Europas durch einen externen politischen Schock ausgebremst wird. Zweitens dürfte dieser Wahlausgang die Zusammenarbeit Frankreichs und Deutschlands im Herzen der Europäischen Union stärken. Das gäbe der Region mehr Stabilität, um mögliche künftige Herausforderungen im politischen, institutionellen und wirtschaftlichen Bereich besser zu verarbeiten.

Nach unserer Meinung, haben diese beiden positiven Faktoren stärkeren Einfluss auf die Märkte als die fortwährenden Unsicherheiten, der sich die französische Wirtschaft ausgesetzt sieht. Auch wenn Macron Präsident wird, ist es nicht sicher, dass die notwendigen strukturellen Reformen in Frankreich, die die Wirtschaft des Landes langfristig auf einen besseren Wachstumskurs bringen würden, auch wirklich umgesetzt werden. Hier wird viel von den Parlamentswahlen im Juni abhängen, denn sie werden zeigen, ob der Präsident ein kooperatives Parlament erwarten kann. Aber zunächst einmal hat die erste Runde der Präsidentschaftswahlen den europäischen Märkten gut getan.“

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