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Konsum

Sticht der Urlaub die Altersvorsorge aus?

Die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen und damit auch die Bereitschaft für das Urlaubsvergnügen tief in die Tasche zu greifen. Das Sparen für die Altersvorsorge tritt dabei teilweise in den Hintergrund.

03.07.2019 | 15:10 Uhr von «Christian Bayer»

Sommer, Sonne, Reisezeit – Die sprichwörtliche Reiselust der Deutschen ist ungebrochen und damit auch die Bereitschaft für das Urlaubsvergnügen tief in die Tasche zu greifen. Langfristigere Pläne wie z. B. das Sparen für die Altersvorsorge treten dabei teilweise in den Hintergrund. In einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Fondsgesellschaft Union Investment wurden die Finanzentscheider in deutschen Haushalten zwischen 20 und 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen, befragt.

Trend zum Mehrfach-Urlaub

Im letzten Haupturlaub wurden laut Umfrage im Schnitt pro Person 1.352 Euro ausgegeben. Für alle Urlaube zusammen wurden pro Haushalt bei durchschnittlich 2,5 Personen im vergangenen Jahr 4.251 Euro verbraucht. Bei mehr als 26 Prozent der Befragten lagen die Kosten für alle Reisen zusammen sogar bei über 5.000 Euro. Vor dem Reisevergnügen stehen jedoch die Sparanstrengungen.

45 Prozent haben in der Vergangenheit schon für eine größere Reise gespart. 19 Prozent der Urlauber packen monatlich einen bestimmten Betrag auf die Seite, der der Finanzierung der Reise dient. Monatlich zwischen 50 und 200 Euro legen 53 Prozent der regelmäßigen Sparer auf die hohe Kante, bei 44 Prozent liegt die Sparanstrengung sogar bei über 200 Euro im Monat. Ausschließlich mit diesen angesparten Beträgen finanzieren 70 Prozent ihren Urlaub.

Weniger als ein Drittel würden auch auf andere finanzielle Rücklagen zurückgreifen, falls die Ferien nicht komplett durch die Urlaubskasse finanziert werden können. Für die meisten ist allerdings Urlaub auf Pump ein Tabu. Nur drei Prozent der Befragten würden sich zur Finanzierung bei einer Bank Geld leihen. „Es zeigt sich, dass die Deutschen sehr fleißig und diszipliniert für ihren Urlaub sparen und dafür kaum in andere Geldtöpfe greifen", erläutert Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment.

Altersvorsorge muss warten

Bei der Entscheidung, für den Urlaub oder die Altersvorsorge zu sparen, zogen 51 Prozent den Urlaub vor, nur 36 Prozent entschieden sich für die Altersvorsorge. „Das Ergebnis überrascht nicht. Denn mit Urlaubsreisen verbinden viele Menschen Erholung und schöne Momente zwischen Arbeitstrott und Familienalltag. Die Rente liegt dagegen für die meisten noch in weiter Ferne, weshalb das Sparen für den Ruhestand ihrer Ansicht nach hintenangestellt werden kann", so Gay mit Blick auf das Verhalten der Befragten.

Aufschlussreich ist das Umfrageergebnis mit Blick auf die unterschiedliche Einkommenssituation der Befragten. Denn bei einem monatlichen Haushaltseinkommen zwischen 1.300 und 2.300 Euro wollten mehr, nämlich 47 Prozent, eher für die Altersvorsorge als für den Urlaub (42 Prozent) sparen. „Geringverdiener sind sich offensichtlich sehr bewusst, dass die gesetzliche Rente allein im Alter nicht reichen wird und sie deshalb frühzeitig privat vorsorgen müssen", meint Gay.

Umfrage
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Quelle: Kantar; Verband der Privaten Bausparkassen e.V.

Geld verdienen mit Konsum

Die Lust aufs Geldausgeben wird in Deutschland zum Teil aus der Kombination niedriger Zinsen und hoher Beschäftigungszahlen beflügelt, die das Volk der Sparer wieder zu höheren Ausgaben für die Freizeit animiert. In anderen Ländern wie z. B. den USA wird dagegen traditionell auch auf Pump konsumiert. Finanzberater können das Thema Konsum, Freizeit und Reisen auch über entsprechende Fonds in der Geldanlage nutzen.

Der Themen-Fonds Robeco Global Consumer Trends Equities (WKN: A0CA0W) beispielsweise deckt das Segment breit und mit herausragendem Erfolg ab. Auf Sicht von zehn Jahren konnten Investoren 19,1 Prozent p.a. verdienen. Die Fondsmanager Jack Neele und Richard Speetjens setzen auf strukturelles Wachstum u. a. beim Trend „Digitaler Verbraucher“ wie z. B. bei Online-Reiseunternehmen, dem Anstieg von Konsumausgaben in den Schwellenländern und der Attraktivität „starker Marken“. Anleger verdienen beispielsweise, wenn im Urlaub die Kreditkarten lockerer sitzen. Mastercard und Visa zählen zu den Top-Positionen des Fonds aus dem Haus Robeco.

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