Bitcoin und Co beweisen trotz schwelender geopolitischer Risiken relative Stärke. Zudem meldete sich Elon Musk über den Kurznachrichtendienst Twitter zu Wort.
16.03.2022 | 12:15 Uhr von «Timo Emden»
Musk hält weiterhin Krypto und will auch nicht verkaufen - Dogecoin steigt zeitweise um bis zu 10 Prozent
Elon Musk hat sich seit längerer Zeit wieder zu Bitcoin und Co geäußert. Musk hatte über den Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben, dass er Krypto Assets weiter halte und nicht verkaufen wolle. Weitere Verluste am Markt werden offensichtlich durch eine verbale Intervention seitens des Tesla-Chefs gedeckelt. Den ganz großen Einfluss scheint Musk allerdings nicht mehr auf die Märkte ausüben zu können.
Musk fungiert für viele Krypto-Anhänger als Vorbild. Dass Tesla im vergangenen Frühjahr Zahlungen mit Bitcoin gestoppt hat, haben einige Anleger ihm womöglich bis heute nicht verziehen.
Ein größerer Anstieg konnte bei der als Spaß gestarteten Kryptowährung DOGE beobachtet werden. Kurz nach dem Tweet war der Kurs zwischenzeitlich um bis zu zehn Prozent gestiegen. Womöglich lässt sich der Kurssprung auf automatisierte Trading-Bots zurückführen. Musks Twitter-Account zählt eine Fangemeinde von über 77,6 Millionen Followern.
Geopolitische Risiken und nahende US-Zinswende als zentrale Belastungsfaktoren
Die bestimmende Thematik am Markt bleibt indes der geopolitische Konflikt zwischen der Ukraine und Russland. Auch die US-Notenbanksitzung am kommenden Mittwoch wirft bereits ihre Schatten voraus. Die Federal Reserve (Fed) steht Gewehr bei Fuß, mithilfe von Zinserhöhungen der grassierenden Inflation Herr zu werden. Das Entziehen von Liquidität für den Markt raubt Krypto Assets einen der wichtigsten Nährböden aus den vergangenen zwei Jahren. Börsianer rechnen fest mit einer Erhöhung des Zinskorridors um 25 Basispunkte und damit auf 0,25-0,50 Prozent.
Optimistische Töne der US-Regierung stimmen Anleger zuversichtlich
Für zusätzlichen Rückenwind haben versöhnliche Äußerungen der US-Finanzministerin Janet Yellen in der vergangenen Woche gesorgt. Die Biden-Regierung wolle "verantwortungsvolle Innovationen" schützen, welche Verbraucher und Unternehmen Vorteile geben würden. Gleichzeitig verwies man auf die Bekämpfung von illegalen Finanzaktivitäten.
Die Befürchtungen eines Krypto-Verbots rücken damit weiter in den Hintergrund. Vor dem Hintergrund des geopolitischen Konflikts zwischen der Ukraine und Russland waren die Regulierungssorgen dies- und jenseits des Atlantiks hochgeschnellt. Am Markt herrschte die Sorge, dass russische Staatsbürger ihre Vermögen in Krypto Assets parken und verschleiern, um so den Sanktionen des Westens aus dem Weg zu gehen. Die US-amerikanische Handelsplattform Coinbase etwa hatte 25.000 Nutzer-Adressen blockiert, welche in Verbindung stehen könnten, in illegale Aktivitäten verwickelt zu sein.
Ein Krypto-Verbot in den USA könnte auch in Zukunft weiter unwahrscheinlich bleiben Dass Bitcoin und Co hinter Schloss und Riegel gepackt werden, dürfte m. E. weiterhin unwahrscheinlich bleiben. Auf der einen Seite würden dem Staat Einnahmen, insbesondere steuerlicher Natur entgehen. Ein Verbot könnte gleichzeitig eine dynamische und aufstrebende Branche im Keim ersticken, Arbeitsplätze vernichten und Innovationen bremsen.
Dieser Artikel erschien zuerst am 14.03.2022 auf boerse-online.de
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