Der Echiquier Artificial Intelligence aus dem Hause LFDE – La Financière de l’Echiquier war der erste in Frankreich aufgelegte Fonds und der zweite in Europa, der sich dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) widmet.
26.06.2019 | 09:08 Uhr
Ein Jahr nach der Auflegung zieht Fondsmanager Rolando Grandi, der als Co-Fondsmanager auch den globalen Aktienfonds Echiquier World Equity Growth mitverantwortet, eine erste Bilanz.
1.) Rolando, Sie haben im Juni 2018 den Echiquier Artificial Intelligence für LFDE - La Financière de l'Echiquier gegründet. Was war der Auslöser?
Rolando Grandi: In meiner Rolle als Co-Manager des Echiquier World Equity Growth Fund (4 Sterne bei Morningstar) verbringe ich viel Zeit damit, über die neuesten Innovationen in unserer Wirtschaft nachzudenken. Diese Arbeit veranlasste mich 2017 zu der Beobachtung, dass sich die heute als Künstliche Intelligenz (KI) bekannte Technologie schnell entwickelte. Unsere Arbeit führte uns zu der Überlegung, was die wichtigsten Faktoren für diese Technologie sind und warum sich diese Revolution fortsetzen dürfte.
Kurz gesagt gibt es unserer Meinung nach vier Faktoren, die diese Entwicklung treiben:
1.) die exponentielle Verbreitung von Daten, auch bekannt als Big Data,
2.) die massive Zunahme der Rechenleistung und ihre breitere Zugänglichkeit (in der Cloud),
3.) die Entwicklung neuer Technologien, die unser Gehirn nachahmen (künstliche neuronale Netze), und schließlich
4.) eine große Bandbreite von Anwendungen, die an dieses Ökosystem angedockt sind.
Nachdem wir ein Universum von weltweit rund 150 Unternehmen definiert hatten, entschieden wir uns 2018 den Fonds zu starten, damit unsere Kunden und Partner vom Aufstieg der neuen Technologie und all den wirtschaftlichen Auswirkungen, die sich in den nächsten zehn Jahren daraus ergeben werden, profitieren können.
2.) Wie sieht es mit der Performance des Fonds aus und wie steht er im Vergleich zur Benchmark (MSCI WORLD NET TOTAL RETURN)?
Rolando Grandi: Ich glaube, man darf den Fonds klar als Erfolg bezeichnen. Im ersten Jahr hat er eine Wertsteigerung von 13,8 Prozent* erzielt und damit den Vergleichsindex, der um 7,82 Prozent zulegte, klar überflügelt. Auch dieses Jahr läuft bislang richtig gut. Wir liegen seit Jahresbeginn mit 32,5 Prozent im Plus und haben damit eine weit größere Wertsteigerung erzielt als die 18,7 Prozent, die der Index aufweist. Auch mit dem Fondsvolumen von knapp 35 Millionen Euro sind wir zufrieden. Es zeigt das Interesse der Investoren an dem Thema. Wir haben noch Luft nach oben und freuen uns auch künftig über Investitionen.
3.) Was ist das Universum des Fonds und was sind Ihre Auswahlkriterien?
Rolando Grandi:
Unser aktuelles Anlageuniversum umfasst rund 150 Unternehmen aus der
ganzen Welt, überwiegend aus den USA, China und Japan. Wir haben dazu
vier Profile für die Unternehmen, in die wir investieren, bestimmt:
1.) die Anbieter von Künstlicher Intelligenz, deren Geschäftsmodell auf dem Verkauf von KI-basierten Produkten basiert,
2.) die KI-Anwender, die KI nutzen, um ihren Wettbewerbsvorteil zu verbessern,
3.) die KI-Infrastrukturunternehmen, die diese Technologie mit der
notwendigen digitalen und physischen Infrastruktur ausstatten und
schließlich
4.) die KI-Enabler, die es KI ermöglichen, ein „Gehirn" (in Form von
Rechenleistung) sowie „Sinne“ wie Sehen, Hören oder sogar einen Tastsinn
zu haben.
Im Großen und Ganzen konzentrieren wir uns auf Schlüsselbereiche, z. B. wie ein bestimmtes Unternehmen die Technologie entwickelt oder einsetzt. Wer sind die Teamleiter, die die Technologie im Unternehmen implementieren? Wir konzentrieren uns auch auf die getätigten Investitionen und die entwickelten Produkte und versuchen, sie so gut wie möglich zu testen.
Nach der Validierung der Technologie schauen wir uns die Finanzen genau an: Wir bewerten das Wachstumsprofil des Unternehmens, die zu erreichende Rentabilität und die Fähigkeit des Unternehmens, langfristig einen erheblichen Cashflow zu generieren.
Schließlich setzen wir unsere Erkenntnisse aus der Analyse der Produktstrategie und der Finanzanalyse zu einer Unternehmensbewertung zusammen, die bestimmt, ob der zu erwartende Aufwärtstrend über die nächsten drei Jahre die Aufnahme in den Fonds rechtfertigt.
4.) LFDE war der erste Vermögensverwalter in Frankreich, der einen solchen spezialisierten KI-Fonds auflegte. Sind andere dem Beispiel gefolgt oder glauben Sie, dass dies ein Nischen-Thema bleiben wird? Welches Feedback haben Sie bekommen?
Rolando Grandi: Wir waren bei der Einführung dieser Strategie der Zeit voraus, denn wir waren die Ersten, die sie in Frankreich eingeführt haben und als zweite in Europa absolute Pioniere bei dem Thema. Seither haben zahlreiche andere Vermögensverwalter und Indexanbieter ihre eigenen Versionen von Fonds für Künstliche Intelligenz aufgelegt. Wir sehen dies als Bestätigung dafür, dass dieser Trend erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben wird, und Investoren sind sehr interessiert an einem Engagement.
Wir freuen uns sehr über das Feedback, das wir von unseren Kunden erhalten. Es vergeht schließlich kein Tag, ohne dass ein Kunde etwas über KI hört oder liest. Immer, wenn in diesem Bereich weitere Fortschritte erzielt werden, fragen sich die Kunden, wie sie in diesen Trend investieren können. Unsere Investorenbasis ist sehr breit und reicht von Privatanlegern über IFAs bis hin zu institutionellen Investoren.
5.) Rolando, wie halten Sie sich auf dem Laufenden?
Rolando Grandi: Ich bin ein sehr neugieriger Mensch, also habe ich viel Zeit damit verbracht, mehr über KI zu lesen und zu lernen. Ich habe mehrere Informationsquellen, die von spezialisierten Websites reichen, die die neuesten Informationen über KI diskutieren, bis hin zu aktuellen Medien wie Twitter. Auch reise ich viel durch die ganze Welt, um mich mit den Unternehmen zu treffen, die diese Revolution ermöglichen, und um dazuzulernen.
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