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H1 Flexible Top Select: Vergleich mit Vergangenheit, ein schwerwiegender Fehler!

H1 Flexible Top Select: Vergleich mit Vergangenheit, ein schwerwiegender Fehler!
Märkte

Seit den Tiefständen vom März sind die Märkte deutlich gestiegen. Zur Verwunderung vieler Marktteilnehmer. Dies ergibt sich aus vielen Kundengesprächen seit dem schnellsten Kursrutsch der vergangenen Jahrzehnte.

18.06.2020 | 08:20 Uhr

Besonders vertreten war die Meinung, dass die Kurse noch einmal nachgeben werden. Diese Entwicklung was in der Tat bei den letzten beiden Korrekturen 2003 und 2008 so und auch entsprechend richtig begründet. Es gab einen deutlichen Ausverkauf und die Tiefstkurse wurden paar Monate später noch einmal unterschritten. Doch gerade dieser Vergleich ist ein großer Irrtum! In den beiden genannten Korrekturen gab es immer eine große vorangehende Kursübertreibung. So ist beispielsweise der DAX im Zeitraum 1995 – 2000 um mehr als 300 % in 5 Jahren gestiegen. 2003 – 2007 mehr als 220 % in nur 4 Jahren.

Somit eine deutliche Steigerung bei den Aktien, die mit der tatsächlichen Entwicklung der Unternehmen nicht mitgekommen ist. Doch diesmal war es bei der Korrektur anders. Wir haben keine starke vorangegangen Übertreibung wie in der Geschichte zuvor gesehen. Somit hat dieser Vergleich einen schwerwiegenden Fehler, vor allem für diejenigen Marktteilnehmer, die zu spät aus dem Markt gegangen sind und aktuell auf der Seitenlinie warten.

Die Privatanleger haben besser gehandelt

Doch was hat zum Anstieg, trotz der negativen Stimmung, geführt? Ein Auslöser könnten die Privatanleger in USA gewesen sein. Eine in der Finanacial Times veröffentlichte Statistik zeigt, dass gerade die Onlinebroker teilweise mehr als das 20-Fache an neuen Depoteröffnungen im Monat März hatten, als die Monate zuvor. Somit könnten diese Anleger die Rallye ins Laufen gebracht haben.

Zusätzlich haben sicherlich etliche Investoren die niedrigen Kurse als eine gute Chance genutzt, um sich von Zinspapieren etwas zu trennen und Aktien zu kaufen.
Und wenn der Zug ins Rollen kommt, springen immer mehr darauf auf. Wir haben es zuletzt beim Klopapier gesehen. Leider haben die Profis eher den Wiedereinstieg verpasst, oder nur gedämpft mitgenommen.

Dies sieht man an den Aktienquoten von großen Multi-Asset Fonds. Diese sind teilweise immer noch mit niedrigen Aktienquoten unterwegs. Trendfolger sind ebenfalls überwiegend raus aus dem Markt, diese wurden fast bei Tiefstkursen ausgestoppt. Das positive am aktuellen Szenario: Es ist immer noch viel Geld da, dass auf der Seitenlinie wartet, um ins Spiel zurückzukommen.

Es bleibt jedoch weiterhin volatil, denn die kurzfristigen Meldungen werden negativ, aber auch positiv sein. Ähnlich wie das Wetter. Trotzdem sollte man den Blick auf das Langfristige nicht aus den Augen verlieren, denn früher oder später wird die Welt wieder in Ordnung sein und die Kurse werden wieder auf einem anderen Niveau sein als jetzt!

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