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Achterbahnfahrt der Zinserwartungen (Foto: Norbert Waldhausen auf Pixabay)
Märkte

Punika Invest: Achterbahnfahrt der Zinserwartungen

Wie schon im vergangenen Jahr verlief der Jahresstart an den Märkten äußerst erfreulich - und wie im letzten Jahr hatten viele Anleger eine solche Entwicklung nicht wirklich auf dem Zettel.

19.04.2024 | 11:07 Uhr

Zur Erinnerung: Im Dezember 2023 erwarteten die großen angelsächsischen Banken den S&P 500 zum Jahresende 2024 im Median bei 4.800 Punkten. Zurzeit handelt der Index bereits bei über 5.200 Punkten und viele Häuser haben ihre Prognosen entsprechend nach oben angepasst. Sicher: Ein deutlicher Kurssturz gen Jahresende ist theoretisch noch möglich. Aber die weit verbreitete Erwartung, dass auf die starke Rally im November und Dezember zum Jahresstart 2024 eine Gegenbewegung folgt und erst dann im späteren Jahresverlauf wieder steigende Kurse zu sehen sein werden, ist erst einmal nicht wahr geworden. 

Bemerkenswert dabei ist ganz besonders, dass die Hausse seit Jahresbeginn – im Gegensatz zur Entwicklung im November und Dezember – nicht wegen, sondern trotz steigender Zinsen stattgefunden hat. In der Eurozone gipfelten die Leitzinssenkungserwartungen just zum Jahreswechsel bei knapp sieben Senkungen. Ende März sind es nur noch deren drei. 

Einerseits dürften all jene, die den Markt bereits zum Jahreswechsel für grundsätzlich überkauft hielten, heute umso mehr auf die Verkaufstaste drücken. Andererseits fehlen solchen Investoren, die sich zuvorderst aufgrund übertriebener Leitzinssenkungserwartungen Ende 2023 im Bärenlager wiederfanden, nun die Argumente. 

In diesem Spannungsfeld bewegen wir uns nun in das zweite Quartal dieses Jahres. Ein Quartal, in dem wir womöglich ein Novum erleben werden: Eine EZB, die im Zyklus erstmals vor der Federal Reserve die Zinsen senkt. Zu frappierend sind mittlerweile die Unterschiede in Inflations- und Wachstumsentwicklung zwischen den USA und der Eurozone. Aber auch in den USA dürften die Leitzinsen in diesem Jahr fallen. 

Da das Wachstum in der Eurozone zudem tendenziell etwas anziehen und sich in den USA auf hohem Niveau halten dürfte, gibt es aus meiner Sicht selbst nach der starken Marktentwicklung weiterhin gute Argumente, die weiteren Spielraum für steigende Kurse schaffen. Kurzfristig – und da wiederhole ich die Aussage aus dem letzten „Q“ (auch wenn die Aussage von vor drei Monaten falsch war) – erwarte ich in den kommenden Monaten aber ein etwas schwierigeres Fahrwasser an den Märkten. 

Zum ARAMEA Quarterly Q2/24 geht es hier


    Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen 

    Ihr Felix Herrmann,
    CFA Chefvolkswirt Aramea Asset Management AG

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