AXA IM: Konsum und Liquidität geben Auftrieb

Risikoreiche Anlagen waren im Februar die Gewinner. Internationale Aktien legten fast 5% zu, mit Euroraum-Aktien an der Spitze (über 7% Plus).

23.03.2015 | 09:35 Uhr

Die Renditen amerikanischer Staatsanleihen zogen kräftig auf zwischenzeitlich 2,15% an und lagen Ende des Monats bei 2%. Diese Marktentwicklungen waren in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die internationalen Notenbanken ihre extrem expansive Geldpolitik fortsetzten und die Eurogruppe die griechischen Reformvorschläge für ausreichend befand, um das Hilfsprogramm für Griechenland um vier Monate zu verlängern.

Billiges Öl stärkt den Konsum

Die Ölpreise schwankten stark. Der Preis für ein Barrel Brent fiel zunächst auf unter 50 US-Dollar und erholte sich dann auf rund 60 US-Dollar. Innerhalb dieser Handelsspanne dürfte sich der Ölpreis weiter bewegen. Seine Erholung halten wir für normal, da Leerverkaufspositionen glattgestellt wurden, nachdem sie Ende Januar/Anfang Februar einen Höchststand erreicht hatten. In den USA sind die Lagerbestände deutlich höher als saisonal üblich, was weiter auf die Preise drücken wird. Außerdem hat der wichtigste Ölförderer, Saudi-Arabien, deutlich gemacht, dass er Verluste von Marktanteilen infolge höherer Preise nicht hinnehmen werde.

Die Wachstumserwartungen sind immer noch bescheiden, dürften aber bald steigen, da die Disinflation die Kaufkraft der Verbraucher weltweit erheblich stärkt. Das amerikanische Verbrauchervertrauen blieb im Februar hoch (96,4 nach 103,8), und in Deutschland und Japan stiegen die Einzelhandelsumsätze im Dreimonatsvergleich um fast 11% bzw. 8%.

Wie wir im Februar ausgeführt haben, dürfte das billige Öl zunächst zu geringeren Investitionen führen, da es Energieunternehmen sofort belastet, anderen Unternehmen aber erst nach und nach zugutekommt.

Insgesamt erwarten wir weiterhin ein Weltwirtschaftswachstum von etwa 3,7%.

Griechenland: ein Zeichen guten Willens

Im vergangenen Monat waren die Verhandlungen zwischen der neuen, Syriza-geführten Regierung Griechenlands und den Gläubigerinstitutionen das wichtigste Thema in Europa. 

Ende Februar schickte die griechische Regierung den Mitgliedern der Eurogruppe einen Brief, in dem sie ihre Strukturreformpläne erläuterte. Die Eurogruppe und die an der Griechenland-Rettung beteiligten Institutionen prüften das Schreiben und betrachteten die Maßnahmenliste als „umfassend genug, um als tragfähiger Ausgangspunkt für einen erfolgreichen Abschluss der Überprüfung zu dienen“. 

Die Fronten zwischen Griechenland und seinen Partnern scheinen aufzuweichen. Die Verhandlungen gehen jedoch weiter, bis Griechenland vollständig überprüft worden ist (Ende April). Alle Mitgliedsländer des Euroraums werden die Vereinbarung prüfen. Letzten Endes wird das Hilfsprogrammbis Ende Juni verlängert werden.
Das wird nicht das Ende der Griechenland-Saga sein. Die Staatsfinanzierung wird schwierig bleiben, bis die letzte Tranche des Hilfsprogramms sowie die Zinsen der von der EZB gehaltenen Anleihen an die griechische Staatskasse ausgezahlt sind. Selbst danach wird Griechenland Mühe haben, die zur Erfüllung seiner Verpflichtungen erforderlichen Steuereinnahmen zu generieren, denn die politische Unsicherheit seit Dezember hat der Wirtschaft geschadet. Der „Grexit“ ist zwar seit Januar wesentlich unwahrscheinlicher (Abbildung 2), aber immer noch nicht ausgeschlossen.

Der vollständige Ausblick im pdf-Dokument

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