Barings: Indiens konjunkturelle Lage immer besser

„Die neue Regierung um Premierminister Narendra Modi, der mittlerweile 100 Tage im Amt ist, hat bedeutende Reformen vorangetrieben und das Wirtschaftsvertrauen im Land gestärkt“, sagt Ajay Argal, Investment Manager des Baring India Fund.

10.09.2014 | 11:20 Uhr

Die Regierung des indischen Premierministers Narendra Modi befindet sich mittlerweile seit 100 Tagen im Amt. Die Entwicklung des neuen Staatsführers, für den die Erwartungen hoch angesetzt wurden, wird einer genauen Prüfung unterzogen. Der Wahlslogan von Premierminister Modi „Gebt mir 60 Monate“ dürfte einen gerechteren Zeitraum für die Messung seines Erfolges nahelegen. Nichtsdestotrotz hat er unserer Ansicht nach bedeutende Reformen mit einem entschlossenen Führungsstil vorangetrieben, von dem letztendlich sein längerfristiger Erfolg abhängen wird.

Ein Beispiel ist das schlichte Beharren des Premierministers darauf, dass Minister und Verwaltungsbeamte pünktlich sind und Arbeitstage mindestens den üblichen Bürozeiten entsprechen. Im Zuge der vielen Veränderungen können solche Dinge untergehen, unserer Ansicht ist dies jedoch der richtige Weg, um die bürokratische Trägheit zu bekämpfen sowie die Regierungsführung und Verwaltung zu verbessern. Außerdem möchten wir eine weitere kleine aber bedeutende Veränderung hervorheben, die unlängst unter seiner Führung wirksam wurde. Die Übertragung einiger Regierungsprozesse in ein Online-Format. Dies fördert eindeutig die Effizienz und auch die Transparenz und Verantwortlichkeit, da somit beispielsweise Verzögerungen bei bestimmten Arten von Anträgen nun erklärt werden müssen.

Unserer Meinung nach zeigt die umgehende Reaktion der Regierung auf die Entscheidung des Obersten Gerichts in Indien, dass das System der vergangenen 20 Jahre zur Verteilung von Kohleblockkonzessionen wohlmöglich illegal war, beispielhaft diese neue von Reaktions- und Entschlussfreudigkeit geprägte Regierungshaltung. Die Gerichtsentscheidung führte zu einer enormen Unsicherheit für die in der Branche investierten Privatunternehmen. Die Regierung vertrat die Auffassung, dass dort, wo die Produktion bereits im Gange ist, Konzessionen nicht zurückgezogen werden sollten und bemühte sich außerdem für eine schnelle Regelung der Angelegenheit.

Was die Wirtschaft anbelangt, ist die Haltung der neuen Regierung zu den Subventionen für Dieselkraftstoff ebenso aussagekräftig, wie die „Mindeststützpreise“ (Minimum Support Prices), von denen die Landwirtschaftsbetriebe profitieren. Die Veränderungen bei der Dieselsubvention werden zu einer geringeren Belastung der Steuermittel und zu einer Reduzierung des Inflationsdrucks beitragen. Aufgrund ansteigender Dieselpreise konnte die Regierung die Bezuschussung zurückziehen. Mit Blick auf Agrarerzeugnisse, bei denen Landwirte über Jahre hinweg großzügig unterstützt wurden, beschloss die Regierung eine Erhöhung ihres Programms der Mindeststützpreise, wenn auch auf einem Niveau, das sich unterhalb der erwarteten Inflationsrate befindet.

Der vollständige Kommentar im pdf-Dokument

Diesen Beitrag teilen: