BNP: Fed wird QE-Drosselung nicht verlangsamen

Trotz schwacher Wirtschaftsdaten wird die Zentralbank vermutlich an Maßnahme festhalten. Wachstum in China stabil, Finanzrisiken bleiben jedoch bestehen.

24.01.2014 | 13:35 Uhr

Wir haben globale Aktien übergewichtet. Trotz der relativ hohen Bewertungen müssten sich bessere Konjunkturaussichten, die Zunahme der M&A-Aktivitäten und die lockere Geldpolitik positiv auf Aktienkurse auswirken. Unserer Ansicht nach hält die Hausse an. Durch die Übergewichtung von Aktien wollen wir von dem stärkeren Wirtschaftswachstum profitieren. Gleichzeitig haben wir High-Yield-Unternehmensanleihen der Eurozone und Schwellenländeranleihen in Landeswährung übergewichtet, um auch an den Rentenmärkten Rendite zu erzielen.

Die laufende Berichtssaison in den USA sieht vielversprechend aus. Sehr viel mehr Unternehmen als in den Vorquartalen konnten die Umsatzerwartungen übertreffen. Die Anzahl der Unternehmen, die bis jetzt die Gewinnerwartungen übertroffen haben, liegt allerdings so niedrig wie schon seit dem vierten Quartal 2011 nicht mehr. Die Berichtssaison steht erst am Anfang: Bis jetzt gaben erst 13 % der im S&P 500 vertretenen Unternehmen ihre Ergebnisse bekannt. Unserer Ansicht nach sind die Kurse amerikanischer Aktien anfälliger für Gewinnenttäuschungen als die ihrer europäischen Pendants.

Seitdem der MSCI All Countries Index Ende letzten Jahres einen Höchststand erreichte, scheinen die Aktienmärkte an Schwung verloren zu haben. Die Aktienmärkte der Schwellenländer entwickelten sich schlechter, da sich das langsame Wachstum und die politischen Unruhen in einigen Ländern belastend auswirkten. Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA warfen die Frage auf, ob die Fed das Tempo der QE3- Reduzierung beibehalten wird (s.u. für einen ausführlicheren Kommentar).

USA: WIRTSCHAFTSDATEN NICHT SCHWACH GENUG, UM EINE WEITERE QE-DROSSELUNG HINAUSZUZÖGERN

Der geldpolitische Rat der Fed (FOMC) soll nächste Woche zusammentreffen. Aufgrund der jüngsten Wirtschaftsdaten stellt sich die Frage, ob das Tempo für die Reduzierung der Anleihekäufe beibehalten wird. In diesem Jahr sind acht FOMC-Sitzungen vorgesehen. Wenn bei jeder Sitzung beschlossen wird, die Anleihekäufe wie geplant um weitere 10 Mrd. USD zu reduzieren, wird sich der Ausstieg aus QE3 über das ganze Jahr hinziehen.

Der Arbeitsmarktbericht fiel im Dezember schlecht aus. Die Anzahl der Baubeginne und der vergebenen Baugenehmigungen war ebenfalls relativ niedrig. Auch die jüngste Umfrage der University of Michigan zum Verbrauchervertrauen enttäuschte. Angesichts des robusten Konsums im vierten Quartal und der Verbesserung der Finanzlage der Haushalte dürften diese Daten jedoch nicht ausreichen, um die Fed zu einer Änderung ihres Zeitplans zu bewegen. Dennoch sollten sie im Auge behalten werden.

Positiv ist hingegen das ansehnliche Wachstum der Industrieproduktion. Noch größer war die Zunahme der Produktion im verarbeitenden Gewerbe. Frühindikatoren für das Geschäftsklima in der Industrie wie der Empire Manufacturing und der Philly Fed Index waren besser als in den Vormonaten.

Wir glauben daher nicht, dass die jüngsten Wirtschaftsdaten Anlass zur Besorgnis geben. Ein Großteil der Schwäche hält sich im Rahmen der normalen Volatilität. Hinzu kommt, dass nur ein Teil der Wirtschaftsdaten schwach ausfiel. Der strenge Winter spielte ebenfalls eine Rolle. Wir gehen davon aus, dass die Fed sich von solchen zeitlich beschränkten Erscheinungen nicht beeindrucken lässt und ihre Anleihekäufe plangemäß weiter reduziert. Sollte dies einen Anstieg der Anleiherenditen zur Folge haben, könnte die Fed die Drosselung verlangsamen. Allerdings könnte sie zuerst versuchen, ihr Versprechen niedriger Leitzinsen zu bekräftigen.

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