EdRAM: "Anleihen sind generell teuer"

Benjamin Melman, Leiter Asset Allocation, EdRAM
Marktausblick

Seit Anfang des Jahres sind die Märkte im Hinblick auf die Konjunktur vom überspitzten Optimismus zum exzessiven Pessimismus getrieben worden. In der Tat haben viele Faktoren eine Ankurbelung des Wirtschaftshandels in Frage gestellt, erklärt Benjamin Melman, Leiter Asset Allocation und Sovereign Debt bei Edmond de Rothschild Asset Management, in seinem jüngsten Kommentar.

21.06.2017 | 15:35 Uhr

Enttäuschende Inflationsraten, der Stillstand durch die Trump-Regierung und die geldpolitische Straffung in China sorgten für Unsicherheit. Aber wenn die globale Wirtschaft über ihr Potenzial wächst, trägt eine akkommodierende Geldpolitik – wie zurzeit von der Notenbank Fed und von der Europäischen Zentralbank geführt – zu einer Ankurbelung der Wirtschaft bei“, meint Melman.

Deshalb sollten die Märkte wieder eine positive Grundhaltung einnehmen. Trotzdem wäre es laut dem Edmond de Rothschild-Experten falsch zu glauben, es gebe keine für Krisen anfälligen Bereiche.

Aus diesen Gründen bleibt das Asset Allokation-Team von Edmond de Rothschild Asset Management nach wie vor gegenüber dem Anleihemarkt vorsichtig. „Anleihen sind generell teuer und wir erwarten Spekulation in den nächsten Wochen aufgrund des zukünftigen Handelns der Europäischen Zentralbank. Wir bevorzugen immer noch nachrangige Finanztitel – attraktive Renditen und ausgewogenes Risiko – gehen hier aber selektiv vor. Außerdem sind Wandelanleihen eine günstige Alternative für ein Engagement mit wenig Risiko“, so Benjamin Melman.

Auf der Aktienseite hält Edmond de Rothschild Asset Management an einer leichten Übergewichtung fest. Hierbei fokussieren sich die Anlageexperten aber auf Segmente mit höherem Ertragspotenzial.

Zum Beispiel auf japanische Aktien: „Gewinnmargen könnten sich entspannen und Gewinne ankurbeln, außerdem sind die Bewertungen immer noch attraktiv“, sagt der Allokationsexperte. Benjamin Melman sieht außerdem zwei Gründe, warum man auf einen Konjunkturaufschwung in Japan hoffen könnte:

1. Die Regierung überdenkt ihre haushaltpolitischen Maßnahmen, was zu einer strukturellen Erholung führen könnte.

2. Der Arbeitsmarkt ist so angespannt, dass es zu Lohnsteigerungen kommen sollte.

Darüber hinaus haben europäische Aktien bei Edmond de Rothschild Asset Management zurzeit Vorzug gegenüber US-Titeln. Lesen Sie im angehängten Marktkommentar in englischer Sprache, aus welchen Gründen sich Benjamin Melman und sein Team für diese Gewichtung entschieden haben und warum sie der Meinung sind, die Eurozone sei von politischen Risiken noch nicht ganz befreit.

Diesen Beitrag teilen: